Einzelnen Beitrag anzeigen
  #48  
Alt 23.06.2006, 18:09
dagmar dagmar ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 26.07.2005
Beiträge: 5
Standard AW: Annhemen, glauben, Kämpfen! Mein Weg...

Hallo,
wie kann man nur so gründlich missverstanden werden?
Mein Sohn und auch ich glauben nicht an uns selbst, in dem Sinne, das es Gott nicht gibt, nur haben wir nicht die Vorstellung, von einem alten Opa.
Seine Erzählungen sind so gehalten, wie er sie damals mit fünfzehn Jahren erlebt und gefühlt hat. Ein Kind!
Er sah viele neben sich leiden und sterben, doch verzweifelte er nicht und
überliess sich seinen Ängsten, er setzte sich mit fünfzehn Jahren ernsthaft mit seiner Krankheit,derAngst und seinem Tod auseinander.Schon damals regelte er sein Leben (für alle eventualitäten) und machte sein Testament.
Ein Kind das über sich hinauswuchs und uns trotzdem Mut machte und Hoffnung schenkte. Glaubt mir, ihm wurde nichts geschenkt!
Er musste Schmerzen erleiden, er machte alle Phasen der Chemo durch,
darum weiss er wovon er spricht. Denkt ihr ein Kind hat weniger Ängste
und könnte nicht verzweifelter sein, wenn es von einem Tag auf den anderen erfährt sein Leben ( kaum begonnen) wird bald vorbei sein.?
Drei Tage, höchstens drei Wochen lautete die Diagnose der Ärzte.
Dies wurde mir Knallhart nach seiner OP gesagt.
Sie hätten soviel wie ein ganzer Kopf raus op. doch der Körper sei verseucht,
schwarz. Kein Organ mehr zu erkennen und wenn überhaupt müsste er noch 19 OPs über sich ergehen lassen, was heissen sollte, aus einem Lebensbejahenden Kind sollte ein körperliches Frack werden.
Das waren wohl keine sonderlich erfreulichen Nachrichten, sie konnten einem
Kind doch wohl die größte Angst einjagen, die er bis dato erfahren hatte, oder? Darum spreche ich von seinen geistigen Muskeln, wohlgemerkt von seinen! Es war ihm zu eigen und dies gillt eben nicht für jeden und alle!
Doch gab er nicht einfach auf indem er die hoffnung verliess und sich von der Angst hat gefangen nehmen lassen. Wieder, er war ein Kind!
Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen würde trotz meines Glaubens ich besitze die Reife und Stärke meines Sohnes nicht.
Ich habe Schmerzen durchlitten mit den dazu gehörenden Ängsten und es war die Hölle,! Mein Sohn aber hat es durchlitten mit einem schier unerschütterlichen Mut und Glauben, er wusste später einfach er würde geheilt werden und daran glaubte er unerschütterlich.
Diese innere Gewissheit hat nicht jeder und muss daher sehen, wie er/sie mit der Krankheit und deren Auswirkungen fertig wird.
Diese war sein Weg, nur für ihn bestimmt, denoch darf er doch anderen Hoffnung machen, wenn er als betroffener sagt:
,,die Diagnose Krebs im Endstadium muss nicht unbedingt das Ende sein,
sonder auch dann besteht noch Hoffnung." Für viele war es sogar ein Anfang.
Nämlich sein Leben zu ändern, sich neu zu orientieren und sein bisheriges Leben zu überdenken.
Ein Kind hat seine Angst besiegt indem es den Glauben an das Leben
annahm und sei es noch so kurz.
Ich denke mal,dass hier einige,die ihn als Spinner oder gar Phantasten, Lügner abstempeln, damit gewaltig unrecht tun und verletzen eben durch ihre Worte mit denen sie ihn angreifen.
Doch gerade die an Krebs leiden müssten doch ganz genau wissen, was
diese Worte im Menschen bewirken können oder?
Nehmt seine Worte so hin wie sie gemeint sind und lest nicht etwas aus ihnen heraus was so nicht gemeint ist.
Er möchte Euch durch seine Worte und sein Erlebnis, Hoffnung, Mut undTrost schenken.
Könnt Ihr ein solches nicht einfach annehmen, ohne es kaputt zu diskutieren?
Das heisst nicht, Ihr sollt vorbehaltlos alles glauben was man Euch erzählt
jedoch die Möglichkeit dessen, das es Wahr ist in betracht ziehen.
Schließlich sagt Gott von sich mir ist nichts Unmöglich.

In diesem Sinne, Gottes reichen Segen und seine ganze Liebe wünsche ich Euch allen hier mit LG
Dagmar


Ps.
Mein Vater und auch mein Bruder verstarben nach langem leiden an Brust und Kopf Krebs, wir wissen also wovon wir sprechen.
__________________
so wurde uns geholfen
Mit Zitat antworten