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Alt 03.03.2008, 14:14
Shalimar Shalimar ist offline
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Standard AW: Kann das sterben meines Papa`s nicht vergessen...

Ach, liebe Stella, Dein Bericht hat mich sehr tief berührt.
Mein Papa ist am 12.10.2006 von uns gegangen, er hat vier Jahre lang tapfer gegen seine Lebermetastasen angekämpft (Primärtumor im Darm).
Auch er lag zum Schluß da wie Dein Papa, meine Mutter und ich saßen rechts und links von ihm und hielten seine Hände, nur von unten, damit er sich nicht 'festgehalten' fühlt.
Ich habe es gerade noch geschafft, am 11.10. fuhr ich von meinem Wohnort zum Wohnort meiner Eltern, wo mein Papa inzwischen in einem Hospiz war.
Er war bewußtlos, aber ein Tränchen kullerte aus seinem Auge, als ich ihm sagte, daß er sich um meine Mutter keine Sorgen machen müsse.
Es sah eigentlich so aus, als würde er noch ein paar Tage durchhalten, deshalb gingen meine Mutter und ich abends nach Hause. In dieser Nacht ist er eingeschlafen. (Aber ich weiß, daß es für ihn wichtig war, alleine zu sein, wenn es soweit ist, bei aller Liebe zu uns).
Ich habe dann morgens bei ihm gesessen, er sah ganz klein aus plötzlich. Aber diese Stille, diese ehrfuchtgebietende Stille des Todes wird mich nie loslassen, sie tröstet. Sehr.
Ich denke jeden Tag an meinen Vater, Stella, und ja, ich habe die Bilder immer noch vor Augen, aber die positiven Erinnerungen überlagern die negativen.
Ich habe übrigens bei der Trauerfeier einen Betablocker genommen. Allerdings war ich bei der Trauerfeier immer noch wie betäubt, erst bei der Urnenbeisetzung bin ich dann ziemlich aus der Fassung geraten.
Ich wünsche Dir, daß Du Dir keine Vorwürfe mehr machen mußt, daß Du Dich nicht mehr feige fühlst, daß auch bei Dir die positiven Erinnerungen überwiegen mögen - und daß Du Mittwoch die Kraft haben magst, der Trauer zu begegnen.
Alles Gute für Dich.
Shalimar
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