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Alt 20.06.2008, 09:16
Tom2605 Tom2605 ist offline
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Registriert seit: 09.06.2008
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Standard AW: Ich verstehe gar nichts mehr

Ich war gestern bei meiner Frau im KH und ihr gings eigentlich recht gut, die Shcmerzen sind soweit zurück gegangen, dass bereits die Schmerzmittel reduziert werden konnten.
Bei der Chefarztbesprechung kam nicht viel heraus für den Moment. Sie wollen die noch bestehenden Entzündungsherde jetzt mit einem weitern Antibiotikum bekämpfen und das die ganze nächste Woche. Am Ende der Woche soll dann ein Kontroll-CT gemacht werden und je nachdem wird die weitere Behandlung aussehen. Sprechen die Herde an, wird weiter mit Antibiotikum behandelt, bis die weg sind, wenn sie wieder nicht in der gewünschten Weise ansprechen wollen sie die raus operieren.
Der Tumor wird weiterhin bestrahlt und meine Frau meint dass sie seid der 2. Bestrahlung bereits merke, dass sich da hinten was tut. Ihr scheint der Druck nachzulassen und auch die Schmerzen werden weniger.
Über unserem gemeinsamen Wochenende steht seid gestern wohl wieder ein dickes ? . Am Abend nach dem Essen bekam sie wieder diese Schmerzen in der Speiseröhre und ihr wurde schlecht. Auf der Toilette kam es dann oben und unten zugleich (sie bekommt so ein Abführmittel gegen Verstopfung) und es ging was in die Hose.
Dadurch bekam sie einen totalen Weinkrampf, nicht wegen mir, vor mir schämt sie sich nicht, sondern wegen der Zimmergenossin. Ich habe dann die Schwester gerufen, denn ein bisschen Unterstützung brauchte ich schon. Sie trösten, sie beruhigen, ihr helfen beim saubermachen hat ihr so gut getan. Ich war richtig froh, dass ich in diesem Moment bei ihr sein konnte. Und sie war froh dass ich da war.
Im Bett begann sie dann wieder zu weinen und meinte, dass die Ärzte sie jetzt wohl nicht nahchause lassen. Wobei SIE sich so darauf gefreut hat mal wieder in ihrem eigenen Bett zu schlafen. Mit mir vor dem Fernseher zu kuscheln und einfach mal langsam um die Häuser zu spazieren.
Sie ist psychisch total am Ende, ihr würde das so gut tun mal heim zu kommen, das sagte auch ihr behandelnder Arzt, doch ich befürchte auch, dass das nun wohl nicht möglich ist.
So sitze ich jetzt hier und warte auf den Anruf, wo sie mir sagt, dass es nicht geht. Und ich schwöre Euch, meine Gefühle stehen diesmal wirklich hintenan, aber ich weiss nicht wie sie das verkraften soll, wenn es wirklich so sein sollte.

Klar habe auch ich mich gefreut, klar hab ich fast die Stunden gezählt bis zum Wochenende, doch ich bin nun mal zweitrangig. Sie macht mir da drinnen schlapp und ich kann nur hilflos zusehen. Ihr sonstiger Zustand ist den Umständen nach entsprechend noch recht gut, aber Angst habe ich schon, dass sie meine Enttäuschung nicht bemerkt, wenn sie vielleicht doch anruft.

Und wieder stark sein, hoffen und bangen .... und nicht wissen wo man die Kraft dazu hernehmen soll.

Liebe Grüße
Thomas
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