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Alt 26.07.2005, 09:18
Gast
 
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Standard BSDK, 73 Jahre

Ich habe meine Schwiegermutter schon auf die Schmerzlutscher angesprochen, aber ich weiß nicht, ob sie tatsächlich helfen. Das Nasenspray enthält denselben Wirkstoff wie die Lutscher und die Pflaster, aber die Schmerzen kommen trotzdem immer wieder durch. Ich bin entsetzt, zumal sich die Palliativmedizinerin zweimal täglich telefonisch meldet, auch jederzeit kommt - wenn man sie ruft, was mein Schwiegervater aber ablehnt. Genauso, wie er bisher ein Pflegebett abgelehnt hat - mit der Konsequenz, dass jetzt, wo es beantragt ist und bitter nötig gebraucht würde, voraussichtlich noch eine Woche bis Lieferung vergeht.

Mein Schwiegervater hat auch eine Patientenverfügung. Problem ist, dass er ja bei Bewußtsein ist und momentan noch selbst entscheiden kann, was er will und was nicht. Ich für mich hätte irgendwann letzte Woche die künstliche Ernährung gestoppt, auch keine Flüssigkeit mehr, dann tritt der Tod innerhalb weniger Tage ein, von denen man - bedingt durch den Wassermangel - den größten Teil auch nicht mehr mitkriegt. Aber jeder stirbt seinen eigenen Tod.

Jedenfalls hat sich meine Meinung bezüglich Sterben zu Hause geändert. Ich glaube, ich würde doch lieber in ein Hospiz gehen. Was nützt mir die liebende Familie rundrum, wenn sie nur hilflos mitleiden, aber nichts tun kann. Realistischerweise sind wir doch, was das Sterben angeht, alle Amateure. Dann lieber ein paar Profis in der Nähe.

Ingrid
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