Thema: Kinder
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Alt 09.04.2002, 11:18
Gast
 
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Standard Kinder

Hallo Michael,
mir geht es ähnlich wie dir. Ich bin 22 und habe meinen Dad (57) vor 2 Monaten verloren. Auch mein Leben hat sich seitdem radikal geändert. Ich bin nicht mehr der fröhliche und unbeschwerte Mensch, der ich einmal war. Ich muss sehr oft über all das nachdenken, was im letzten halben Jahr, seit wir von seiner Krankheit wussten, alles passiert ist, manchmal verfolgen mich diese Bilder regelrecht. Ich bin seit seinem Tod ein ernsterer, nachdenklicher, aber auch reiferer Mensch geworden.Ich denke, das größte Problem, das speziell wir in unserem Alter haben, ist, dass uns niemand so recht versteht. In meinem Freundeskreis (der in den letzten 2 Monaten extrem geschrumpft ist) hat jeder noch seine beiden Eltern, wie sollen sie also auch nur annähernd wissen, wie man sich fühlt, wenn ein Elternteil stirbt?? Wenn ich mir dann noch anhören darf, dass sich dieser oder jener Freund mal wieder mit seinen Eltern gezofft hat und jetzt endlich ausziehen will, weil ihm die Eltern auf den Keks gehen, möchte ich diesen Leuten am liebsten ins Gesicht schreien, dass sie doch keine Ahnung haben. Was würde ich heute darum geben, noch ein bisschen Zeit mit meinem Vater verbringen zu können - und meine "Freunde" wollen am liebsten so wenig Zeit wie möglich mit ihren Eltern zusammensein... Im Moment habe ich nur 2 Menschen, von denen ich mich verstanden fühle - meine Mutter und mein Bruder.
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Woche sehr hart für dich wird und du viel an deinen Vater wirst denken müssen. Weißt du schon, wie du seinen Geburtstag verbringen wirst?
Ich wünsch' dir einen schönen Tag und würde mich über eine Antwort von dir freuen.
Grüße, Martina
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