Thema: gliom
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Alt 25.07.2012, 00:55
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: gliom

Hallo roosta,

die Apothekerinnen hatten recht und sind sehr gewissenhaft. Man darf die Wirkung von sogenannten Naturpräparaten nicht unterschätzen. Auch bei ihnen gibt es durchaus für den Patienten negative Wechselwirkungen mit den Medikamenten der Schulmedizin. Sie können Wirkungen abschwächen und auch verstärken. Beides ist nicht gut.

Wie ein einzelner Arzt gegenüber Naturpräparaten eingestellt ist, ist von Arzt zu Arzt verschieden. Meine Frau hatte da Glück. Ihre Ärzte hatten nicht nur nichts dagegen, sie waren sogar dafür. Sie wollten allerdings immer informiert sein, was sie zusätzlich nimmt und haben das dann abgleichen lassen. Bei manchen Sachen haben sie halt dringend abgeraten. Die Heilpraktikerin hat dann was anderes empfohlen, was nach dem Abgleich OK war. Nur so kann das laufen. Wir wurden auch aufgeklärt, warum gerade das eine oder andere nicht zusammen passte. Für die Heilpraktikerin waren das natürlich auch wertvolle Informationen und auch sie wollte, dass die Ärzte meiner Frau informiert sind.

Nur ein Beispiel: Vitamin C, für den gesunden Menschen ist die erhöhte Einnahme normalerweise nicht schädlich, für einen Krebskranken, der gerade eine Chemo hat, jedoch sehr. Es kann die Wirkung der Chemo erheblich schwächen. Selbst vor dem Verzehr von Früchten mit hohem Vitamin-C-Gehalt wurde uns abgeraten. So war es zumindest bei der Chemo meiner Frau. Wie das bei anderen ist, kann ich nicht sagen.

Die Gleichung "Natur = gesund" ist grundsätzlich falsch.

Viele glauben kritiklos daran. Sie leben mit einem fatalen Irrtum. Schlimmer noch: was in einem Fall gesund ist, kann in einem anderen Fall genau das Gegenteil bewirken. Es ist da nicht anders als in der Schulmedizin. Das wussten unsere Ärzte und unsere Heilpraktikerin. Deine Apothekerin weiß das anscheinend auch.

Zu den von dir erwähnten Präparaten kann ich dir nichts sagen. Das überlasse ich deinem Arzt. Ich will dir damit keine Hoffnung zerstören, jedoch auf die Gefahren hinweisen. Du kannst dir ja eine Zweitmeinung einholen zu diesem Thema, wenn dein behandelnder Arzt abblockt.


Herzliche Grüße,

Helmut


PS: Es geht nicht darum, dass ein Arzt sich dadurch in seiner Ehre verletzt fühlte. Es geht darum, für die Patienten das Beste zu finden. Die Animösitäten eines Menschen, selbst wenn er Arzt ist, sind mir persönlich im Falle einer Krebserkrankung so hoch wie breit und eine Apothekerin kann und darf bei so einer Krankheit nicht die Verantwortung übernehmen, falls etwas schief läuft. Nichts gegen diesen Berufsstand. Ich selbst bin von meiner Apothekerin begeistert.
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Geändert von HelmutL (25.07.2012 um 01:12 Uhr) Grund: PS
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