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Alt 09.02.2009, 14:23
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Hexe87 Hexe87 ist offline
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Standard AW: Leberkrebs. Wie lange wird noch Papa leben?

Hallo Olena,

auch ich kann dich sehr gut verstehen und deinen Schmerz nachvollziehen.

Bei meinem Opa wurde vor 1,5 Wochen auch Krebs (Leber und Speiseröhre) entdeckt. Wir waren alle sehr geschockt, doch so langsam versucht man sich immer mehr mit dieser tückischen Krankheit abzufinden.
Als mein Opa ins Krankenhaus kam, ging es ihm noch relativ gut, er war zwar geschwächt, aber immerhin konnte er noch laufen.
Mittlerweile hat er starke Schmerzen, liegt den ganzen Tag nur im Bett und kann sich nicht mehr alleine Versorgen.
Es tut so weh, ihn so hilflos zu sehen. Er hat auch keinen Hunger und kaum Durst. Das einzigste was er zwischendurch mal isst, ist ein Joghurt oder ein bisschen Obst. Die Mahlzeiten im Krankenhaus tut er auch meistens verweigern.

Leider ist es auch bei meinem Opa der Fall (er ist noch jung, er wird in 2 wochen erst 67), das der Krebs zu spät festgestellt wurde und die Ärzte nichts mehr für ihn tun können. Er bekommt zwar Chemo, allerdings ist die nur dazu da, das er nicht so dolle Schmerzen hat und das die Tumore nicht so schnell wachsen. (Ohne Chemo geben ihm die Ärzte noch so 3 Monate).

Auch mein Opa wusste am Anfang nichts von dieser schrecklichen Diagnose. Doch meiner Meinung geht das überhaupt gar nicht. Schliesslich geht es ja um meinen Opa und deswegen hat er ein recht darauf zu wissen was mit ihm los ist. Mittlerweile hat er es verstanden, schiebt das Thema aber ganz weit weg. Was es für uns alle nicht gerade einfacher macht.

Wir versuchen ihn sooft wie möglich zu besuchen und so viel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen. Das ist das einzige was wir tun können. Wenn wir Glück haben, kommt er morgen oder Mittwoch schon nach hause, denn er möchte nicht mehr länger im Krankenhaus bleiben, was ich sehr gut verstehen kann.

Auch wenn es sehr hart klingt, aber ich denke, das wir jetzt noch einige Zeit haben, die wir mit unseren Lieben zusammen verbringen können um in Ruhe von dieser Person abschied nehmen zu können. Und das tue ich auch. Ich rede viel mit meinem Opa, erzähle ihm was ich so gemacht habe, wie die arbeit war. Das war immer unser Ritual und so halte ich das auch für die kommende Zeit. Denn weitere Pläne lohnt es nicht zu machen.

Viele Grüße und ganz viel Kraft euch allen.

Kathrin
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