Ich hatte zum Zeitpunkt meiner Erkrankung hüftlange Haare. Als ich wußte, dass ich Chemo bekommen soll, hab ich sie dann erstmal vom Friseur meines Vertrauens in einen Kurzhaarschnitt verwandeln lassen.
Genau 14 Tage nach der ersten Chemo gingen sie büschelweise aus, aber nicht alle. Ich hatte schön verteilt immer mal wieder noch ein Strähnchen Haare, das sah dann richtig krank aus. Mein Rasierer hat die dann auch noch getilgt.
Meine Perücke hatte ich 2-3 mal an, entweder fror ich unter dem Teil oder wenn die Sonne draufschien hab ich geschwitzt wie blöde.
Ich bin dann auf Tücher, Kappen und selbstgestrickte Mützen umgestiegen, für nachts hatte ich aus einem superweichen Gummigarn ein Mützchen gestrickt.
Meine Mama hat damals noch für einen Lacher gesorgt. Wir haben in einem großen Kaufhaus nach Tüchern geschaut, sie hatte ein besonders schönes Seidentuch ausgesucht. Mein Einwand es sei zwar sehr schön würde aber doch auf dem kahlen Kopf nicht halten, meinte sie nur ich könne es ja mit Klämmerchen festmachen.
Ja prima, ich tacker mir das Tuch an den Ohren fest. Allein die Vorstellung bringt mich heute noch zum Lachen .
Heute 9 Jahre später hab ich wieder hüftlange Haare.