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Alt 10.11.2003, 13:45
Gast
 
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Standard Hoffnung oder nicht?

Hallo Maria,

alleine die Tatsache, dass Du Dich hier im Forum auseinandersetzt und Dich damit beschäftigst, ist doch auch eine Form des Kampfes. Mein Stiefvater hat sich nach der Diagnose ins Bett gelegt und 1 1/2 Jahre darauf gewartet, dass er stirbt. Das dazu. Und nun kommt das grosse ABER: Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass hier im Forum jeder das schreiben darf, was er denkt und das man sich dafür nicht anranzen lassen muss!!! Und nun das andere ABER: Wie kommst zu der sehr irrigen Annahme, dass man als Angehöriger nicht betroffen ist. Man sitzt mit beim Arzt und hört die Diagnose, man ist genauso geschockt. Man weiss nicht, wie man reagieren soll. Glaubst Du man ist nicht betroffen, wenn man versucht dem Kranken das Leben, so lange es die Kräfte zulassen, so angenehm wie nur eben möglich zu machen und er lässt es nicht zu! Und zwar weil er sich vom ersten Moment an aufgegeben hat. Alle ergänzenden Therapien zu Chemo etc. ablehnt. Glaubst Du man ist nicht betroffen, wenn der Angehörige 1 1/2 Jahre auf der Bettkante sitzt und bricht. Du glaubst also, dass mein Mutter in den 1 1/2 auf 45 Kilo abgemagert ist, weil sie nicht betroffen ist. Man ist also nicht betroffen, wenn man nicht nur zusehen muss, wie jemand langsam immer weniger wird, sondern man muss auch zusehen, wie von der ersten Sekunde der Diagnose an sich jemand aufgibt, den man sehr gerne hat. Ich habe weder behauptet, dass der der einen Rückfall hat nicht genug gekämpft hat, noch habe ich geschrieben, dass, wenn man kämpft, alles wieder gut wird. Aber eins ist sicher: vom Kämpfen wird es nicht schlechter!

Gruss

Bee
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