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Alt 15.11.2013, 16:29
Manja78 Manja78 ist offline
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Standard AW: Wertheim OP - Chemo und Bestrahlung

Hallo!
Ich bin durch Zufall auf eure Beiträge gestoßen und bin froh (wenn man das so nennen darf) Frauen gefunden zu haben, die sich in der gleichen Situation befinden, wie ich.
Ich möchte mich kurz vorstellen:
Ich bin 35 und seit 5 Jahren verheiratet. Vor drei Jahren im Sommer wurde ich zum ersten Mal schwanger und hatte leider in der 10.SSW eine Fehlgeburt. Im Januar 2011 hatte ich erneut eine Fehlgeburt ca. in der 5.SSW. Dann wollte es einfach nicht mehr klappen und meine FÄ wollte im Januar 2012 eine Hormonbehandlung beginnen, aber im Dezember 2011 hielt ich wieder einen positiven SS-Test in der Hand. Leider endete es diesmal mit einer Eileiter-SS und insgesamt 3 Op´s. Danach konnte ich auf natürlichem Weg nicht mehr schwanger werden und wir gingen in eine KiWu-Klinik, wo wir aber zwei negative Versuche hatten. Dann beschlossen wir im Dezember letzten Jahres, uns um eine Adoption zu bewerben und durchliefen den kompletten Behördengang und wurden im Mai diesen Jahres auf die "Warteliste" für Adoptionsbewerber genommen. Ich dachte jetzt wird alles gut...
Aber ich hatte seit der ersten Fehlgeburt immense Probleme mit mehr oder weniger Dauerblutungen und bin auf Anraten meiner FÄ im Mai diesen Jahres zu einer Konisation gegangen, da wohl bei der 1.Ausschabung mein Muttermund verletzt wurde und sie wollte die Konisation als Therapie (also "alte" Wunde wegschnippeln und alles heilt aus). Mein Abstrich war eine 2, also unauffällig in Hinsicht Krebs, aber HPV war positiv. Also ohne wirkliche Sorgen zur Konisation und am 13.6.13 der Hammer: Gebärmutterhalskrebs!
Ich hatte dann am 10.7. meine Wertheim-OP und Glück im Unglück: keine Lymphknoten befallen und auch sonst kein Tumorgewebe mehr, so dass ich zum Glück keine Chemo und/oder Bestrahlung brauchte. Nach 10 Tagen durfte ich heim, wollte am 6.8. zur Reha, bekam aber in der Nacht massivste Bauchschmerzen, das ich mich nicht mehr bewegen konnte und mir schon in Ruhe vor Schmerzen die Tränen liefen. Mein Mann brachte mich also statt zur Reha ins KH und ich wurde notfallmäßig erneut operiert. Diagnose: ausgedehnte Bauchfellentzündung, also Bauchschnitt noch größer (hatte bei meiner Wertheim Senkrechtschnitt von Bauchnabel bis Schambein), Bauchspülungen, 3 Tage Intensivstation... Nach knapp 2 Wochen durfte ich heim, 2 Tage später wieder Schmerzen, wieder KH. Diagnose: aufsteigender Harnwegsinfekt, wieder 5 Tage KH.
Seitdem bin ich zu Hause, war im Oktober zur Reha, konnte dort aber fast nichts machen: Lymphödem, gelegentlich taubes Bein (knicke öfters um) und ständige Schmerzen im Bauch durch Lymphzysten, Verwachsungen und Verklebungen. Am Montag meinte meine FÄ, in Absprache mit KH und Reha-Ärztin, es wäre eine erneute OP angeraten, zum Abklären der Schmerzen und Lösen der Verwachsungen. Diese ist aber erst auf Anfang des neuen Jahres geplant.
Eigentlich reichte mir das schon, aber gestern hatte ich den Mut und bin zu unserer Adoptionsvermittlerin, um ihr endlich zu erzählen, warum ich uns im Juni von der Warteliste genommen habe (hatte nur telefonisch gesagt, das ich krank geworden bin und ins KH muss wegen OP). Und dort musste ich hören, dass wir, selbst wenn es mir wieder gut geht (das hoffe ich ja dann mal nach der nächsten OP), es müssen die 5 Jahre Heilbewährungszeit abgewartet werden, egal welches Tumorstadium und dann ist erst wieder eine erneute Prüfung und dann kann man wieder auf die Liste (was ja nicht heißt, dass man in den zwei Jahren, die die Prüfung gilt, ein Kind aufnehmen darf). Außerdem liege die Latte an sich extrem hoch, überhaupt ein Kind vermittelt zu bekommen mit der Vorgeschichte. Ich bin dann schon 40 und mein Mann 43!
Ich kann gar nicht mehr aufhören mit Weinen. Ich möchte es gar niemandem im Bekannten- und Verwandtenkreis erzählen, da ich absolut keine Lust auf die "Sprüche" habe. Ich weiß, alle meinen es nur gut, aber niemand von denen kann mir nachempfinden. Mein Mann ist genauso ratlos wie ich.
Zum Glück habe ich am Montag meinen Psychologentermin, den ich auf Anraten der Reha-Ärzte und der Tumorberatung in Angriff genommen habe.
Jetzt ist meine kurze Vorstellung ganz schön lang geworden, aber ich hoffe ich habe niemanden verschreckt oder gar erschreckt. Aber ich musste das alles mal loswerden und vielleicht hat jemand Lust mit mir darüber zu reden...
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