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Alt 03.02.2005, 14:42
Gast
 
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Standard Magenkrebs... KEINE OP, KEINE CHEMO!!!

Nochmals Danke für die Offenheit. Vor einem Jahr habe ich mir eingestanden, daß ich über meinen Gesundheitszustand nichts genaues weiß. Auch ich habe das Gefühl, ich schaffe es: Den akuten Krebs zu überwinden!
Ich habe den Vorteil, bereits arbeitslos zu sein und die Gratwanderung auf mich nehmen zu können, meinen Körper verunstalten zu lassen und trotzdem noch mein Körpergefühl zu pflegen.
Im Februar 2004 habe ich eine Labarotomie, einen Bauchschnitt, zugelassen, in der Hoffnung nach einer dabei erfolgenden Magenentfernung "Ruhe" mit dem Krebs zu haben. Denkste!
Wegen der Metastasen in meinem Bauchfell sei es nicht ratsam den Magen zu sntfernen. Mit Chemotherapie wurde danach versucht, Tumor und Metastasen zurückzudrängen, um dann doch den Magen als Ausgangspunkt der Zellentartung zu beseitigen. Da die bildgebenden Verfahren (Sonographie, Computertomographie) im Milimeterbereich nicht klar zeigen können, ob noch Metastasen vorliegen, wurde ich von Seiten der Chirurgen letzten Herbst dazu gebeten, eine weitere Labarotomie machen zu lassen. Die zwei Nähte übereinander sehen so deutlich, und wegen meiner Bidegewebsschwäche auch ein wenig wulstig aus, daß es schon fast wieder ästehtisch wirkt (fast).
Es ist nicht schön Krebs zu haben. Es geht um Verantwortung, nicht um Schuld! Meiner Meinung nach geht es auch darum, mit sich selbst einig sein. Jetzt, mit Krebs, erst recht. "Lebensqualität" ist relativ und das Leben mit Krebs kann brutal lang werden!
Für meine Begriffe ist Krebs eine körperliche Schwäche, die zwar behandelt werden kann, aber lebenslang bestehen bleibt. Und ein Anlaß, über meinen eigenen Willen, seine Ausrichtung, über Angst und Ehrfurcht, über Verbitterung und meine eigentlichen, vergessenen, schützenswerten Werte nachzudenken.
Ich bin froh, meine Zeit für tägliche zwei Stunden Gehen (Qi Gong), dreimal wöchentlich Mistelauzug spritzen, selbst kochen ... zu haben. Es ist wahr, wer hier in Deutschland bankrott ist, kommt nur in den allerseltensten Fällen finanziell wieder in größere schwarze Zahlen. Mal vom Finanzadel abgesehen.
Ich weiß vieles vom Leben nicht. Weil ich seither nicht geglaubt habe, mir weiteres erlauben zu können. Dafür muß ich manches aufgeben: Einen eigenen Haushalt, die Vorstellung ein gesundheitlich unkomplizierter Vater zu sein, Illusionen.
Jetzt muß ich mir einiges für mich (und hoffentlich auch für andere) aber mit der nötigen erfahrenen Form und Anleitung erlauben. Und das dauert, weil es oft nicht willentlich plan- und hebeihührbar ist. Ein Jahr ist da nicht viel!
Hoffe nicht zu allzusehr gesülzt zu haben und als Prediger verschrien zu werden.

herzliche Grüße
Peter
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