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Alt 25.06.2009, 09:01
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Überexpression PCa3

Hallo,

der PCA3-Test ist noch experimentell und relativ ungenau in seinen Aussagen.

Ein Mitstreiter in unserer Selbsthilfegruppe, der sich mit medizinischer Statistik besser auskennt als ich, hat mir erst kürzlich wie folgt zum PCA3-Test geschrieben:

"Du hast doch sicher auch den Flyer von der Martini-Klinik bekommen. PD Dr. Haese hat sich wohl wie kein anderer mit diesem Test befasst. Obwohl der Flyer für den Test werben soll, erklärt er fairerweise, dass selbst bei einem PCA3-Score von 100 (dem höchsten Wert) nur mit 50% Wahrscheinlichekeit Krebs vorliegt. Bei dem Referenzwert für diesen Test von 35 liegt die Wahrscheinlichkeit sogar nur bei ca 25%"

Die Beschwerden Ihres Freundes beim Wasserlassen rühren vermutlich von der (gutartig) vergrößerten Prostata her. Allerdings kann man auch Läuse und Flöhe haben, d.h. eine gutartige Vergrößerung und Prostatakrebs!

Wenn Ihr Freund regelmäßig bei der PSA-Kontrolle in den letzten Jahren war, würde ich mir wegen der Rückenschmerzen und eventueller Metastasen keine Gedanken machen. Knochenmetastasen kommen meist erst bei höheren PSA-Werten vor. Und Rückenprobleme hat in unserem Alter fast jeder.

Nur eine Biopsie kann einen Prostatakrebs definitiv feststellen. Es gibt leider noch keine andere Untersuchungsmethode. Aber auch nur, wenn etwas gefunden wird.

"Nicht" gefunden bedeutet auch nach einer Biopsie nicht "kein Prostatakrebs"!

Wenn Ihr Freund schon die recht teure Untersuchungsmethode PCA
3-Test durchgeführt hat und einen Warnhinweis bekommen hat, würde ich an seiner Stelle sofort zur Biopsie schreiten!

Herzliche Grüße

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
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