Einzelnen Beitrag anzeigen
  #36  
Alt 23.07.2004, 17:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Total frustriert!

Hallo Sabine! Ich wünsche euch viel Kraft und noch viele schöne Momente, Tage, Wochen, Monate. Es gibt von der Deutschen Krebshilfe kostenlose Broschüren. Auch als pdf zum Runterladen.
Ich denke, dass bei deiner Mutter die "Fatigue" vorliegt. Vielleicht stehen da gute Infos drin. Lieben Gruß, Sonja



Deutsche Krebshilfe stellt Ratgeber zum Thema „Fatigue“ vor


Bonn (ib) – Jährlich erkranken in Deutschland etwa 350.000 Menschen neu an Krebs. Viele Patienten leiden während ihrer Behandlung unter chronischer Müdigkeit, die in der Fachsprache „Fatigue“ genannt wird. Bei 30 bis 40 Prozent der Betroffenen hält diese Erschöpfung zum Teil noch Jahre an und belastet nicht nur den Kranken selbst, sondern auch sein Umfeld. Die Deutsche Krebshilfe hat jetzt im Rahmen ihrer Reihe „Die blauen Ratgeber“ die Broschüre „Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs“ herausgegeben. Die Broschüre wurde gemeinsam mit der Deutschen Fatigue Gesellschaft erstellt. Sie beschreibt die Ursachen und Auswirkungen, zeigt Therapieansätze auf und gibt praktische Tipps für den Alltag.

Jeder Mensch fühlt sich im Laufe seines Lebens immer wieder einmal müde, ausgelaugt und kraftlos. Dafür gibt es dann ganz verschiedene Gründe körperlicher oder seelischer Art, und dieser Zustand kann unterschiedlich lang andauern. Es gibt jedoch eine Art von Müdigkeit und Erschöpfung, die sich vom normalen Maß deutlich unterscheidet. Diese besonders ausgeprägte Müdigkeit, die vor allem bei chronischen Erkrankungen auftritt, bezeichnet man in der Fachsprache als „Fatigue“. Das Besondere daran ist, dass sich die Erschöpfung nicht durch normale Erholungsmechanismen beheben lässt, insbesondere führt Schlaf nicht zur Regeneration.

Fatigue bei krebskranken Menschen lässt sich nicht auf eine Ursache allein reduzieren, sondern sie hat viele Auslöser, die oft gleichzeitig nebeneinander wirksam sind. Einer der wesentlichen Gründe ist die behandlungsbedingte Verminderung der roten Blutkörperchen, die zur Blutarmut führt. Aber auch psychische Folgen der Krebserkrankung, wie Angst oder Depressionen, können eine solche chronische Erschöpfung auslösen.

Die Diagnose von Fatigue gestaltet sich schwierig, denn für das Phänomen Müdigkeit gibt es kaum objektiv fass- und messbaren Größen. Deshalb muss sich der behandelnde Arzt vorrangig auf die Angaben des Betroffenen stützen. Fragebögen, welche die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit des Kranken ebenso berücksichtigen wie sein seelisches Befinden, helfen dem Arzt dabei, den Schweregrad der Fatigue zu erfassen.

Da über Fatigue und ihre Ursachen noch wenig bekannt ist, gibt es bislang auch nur wenige gesicherte Therapieansätze. Dazu gehören sowohl medikamentöse Maßnahmen, die zum Beispiel Blutarmut oder Hormonstörungen beheben, als auch nicht-medikamentöse Verfahren: gezieltes körperliches Training, bei dem die Betroffenen lernen, sich weder zu unter- noch zu überfordern, Entspannungstechniken und psychologische Methoden.

Fatigue ist nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für seinen Partner, seine Familie und Freunde eine große Herausforderung. Nach der anstrengenden Phase der Krebs-Therapie besteht bei allen verständlicherweise der Wunsch, möglichst bald wieder zum normalen Alltag zurückzukehren. Aber die Erschöpfung in ihrer chronischen Form erschwert diesen Prozess der Rückkehr in die Normalität. Wichtig für den Umgang miteinander ist es, dass alle Beteiligten offen über die Einschränkungen und Belastungen sprechen. Dann lassen sich Missverständnisse vermeiden und die Fatigue kann gemeinsam bewältigt werden.

Die Broschüre der Deutschen Krebshilfe „Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs - Die blauen Ratgeber 34“ erläutert allgemeinverständlich die Ursachen und Diagnosemöglichkeiten der Erschöpfung, zeigt Behandlungsmöglichkeiten auf und gibt praktische Tipps zum Tagesablauf, zur Ernährung und für das menschliche Miteinander. Ein „Energietagebuch“ soll den Betroffenen dabei helfen, bei körperlicher Betätigung das rechte Maß zwischen Ruhe und Anstrengung zu finden.

Die Broschüre gibt es kostenfrei bei: Deutsche Krebshilfe, Postfach 14 67, 53004 Bonn, Fax: 0228/ 72 99 0-11, E-Mail: deutsche@krebshilfe.de. Außerdem kann die Broschüre im Internet als PDF-Datei im Volltext gelesen und heruntergeladen werden. Zum Thema Fatigue bei Krebs hat die Deutsche Krebshilfe darüber hinaus einen Video-Ratgeber heraus gegeben, der gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro angefordert werden kann. Weitere Informationen gibt es auch bei der Deutschen Fatigue Gesellschaft e.V. (DFaG), Maria-Hilf-Str. 15, 50933 Köln, Telefon 0112-931 15 96, www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de.
Mit Zitat antworten