Thema: es tut so weh
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Alt 12.08.2002, 09:17
Gast
 
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Standard es tut so weh

Liebe Birgit und liebe Juana,
ich stehe total neben mir: gestern ist es 3 Wochen her, dass meine Schwester gestorben ist.
Jeden Tag hoffe ich, dass es besser wird, und ich langsam wieder normal werde - aber es wird immer schlimmer.
Am Wochenende haben wir (mein Mann und ich) angefangen, die Wohnung in Köln aufzulösen.
Es ist furchtbar...
Jedes Stück, was man in die Hand nimmt, ist voller Erinnerungen.
Ich traue mich gar nicht irgendetwas wegzuschmeissen...
stelle mir vor, wie es war, als es meine Schwester gekauft hat, welche Erinnerungen daran hängen...
Am liebsten würde ich die Wohnung gar nicht weiter auflösen - aber es muss ja sein.
Ich funktioniere wie ein Roboter - ohne Seele.
Liebe Bibi - du schriebst "ich frage mich jeden tag ... wo ist er jetzt wohl" - uns geht es genauso. Schlimm ist, noch immer ist sie nicht überführt. Irgendwo im Niemandsland...
Ich darf keinen Gedanken daran verlieren..
noch immer keinen Termin für die Urnenbestattung.
Akzeptieren - tja - ich glaube, dass werde ich nie.

Bei mir ist es so, dass die Kollegen mich löchern, wie es mir geht. Sie sind ja alle unheimlich lieb und rücksichtsvoll. Aber es ist so schwer, dann dem Job nachzugehen. Sich zu konzentrieren - unmöglich. Momentan gehe ich zwar regelmässig ins Büro - aber...
Eigentlich bin ich nur in Gedanken - irgendwo
und wenn mich einer blöd anmacht, heule ich los.
Die Nerven liegen blank.
Darf mir es aber nicht anmerken lassen.
Vor allem für meine Eltern muss ich stark sein.

Liebe Bibi und liebe Juana - irgendwann, irgendwie werden wir es schon schaffen...
seid beide ganz lieb gedrückt und seid stark...
eure Väter hätten sicherlich nicht gewollt, dass ihr euer Leben ändert und aufgebt...

Lisa
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