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Alt 24.02.2011, 20:44
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: Fühle mich so müde, hilflos und allein

Hallo Ylva,

na gerade mit dem Telefonieren hab ich so meine Probleme, um nicht zu sagen Angst. Ich habe schlicht Angst vorm Telefonieren, weshalb meine Mutter auch oft Telefon-Angelegenheiten für mich erledigen musste.
Mal schauen wie ich das hinkrieg...


Ja meine Mutter ist immer noch im Krankenhaus. Soweit gehts ihr ganz gut, sie hustet ständig rum und weil sie einen Luftröhrenschnitt hat hängt der ganze Mist dann in dem Röhrchen drin, was schon zwei, drei Mal dazu geführt hat, dass ihr komplett die Luft wegblieb inklusive blau anlaufen etc. Jedes Mal ein riesiger Schock für meinen Vater und mich, wenn das passiert. Dann kriegt sie nur Brei und Suppe zu essen, damit sie nicht an irgendwas verstickt und selbst wenn sie nur Nudelsuppe löffelt schafft sie es irgendwie, dass Teile der Speißen im Röhrchen landen und dann zum Husten verleiten. Irgendwas macht sie wohl beim Schlucken falsch. Beim Trinken von Flüssigkeit schluckt sie auch oft viel Luft mit unter, was ja auch nicht so toll ist, da Aufstoßen sicherlich nicht hilft bei Hustenreiz.
Anstonsten momentan ein leichter Entzündungswert, allerdings sind die Blutwerte in Ordnung. Nach der ersten Chemo mussten wir zwei Wochen später Masken anziehen wenn wir ins Zimmer wollten. Diesesmal nicht. Vielleicht liegt das aber auch an den zwei Bluttransfusionen die meine Mutter bekommen hat.

Am 1. März - also Dienstag - fängt der 3. Zyklus der Chemotherapie Cisplatin/Taxol an, sofern nichts dazwischen kommt. Aber die Tumore (Adenokarzinome im Halsbereich, neben den Schilddrüsen mit 4x4x8cm und 4x4x9 cm Länge bis zu den Lungen mit CUP-Syndrom) wütet immer noch wie nichts gutes.

Nach der zweiten Chemo war davon von außen gar nichts mehr zu sehen, so als wäre er fast schon weg, aber in den letzten vier (!) Tagen wurde er wieder so groß wie vor Beginn der ersten Chemo. Kein Scherz, das Ding scheint sich über Nacht zu verdoppeln was die Größe angeht. Ich frage mich langsam ernsthaft ob das die Ärzte überhaupt interessiert und was sie gedenken gegen einen Tumor zu machen, der schneller wieder wächst als die Chemo ihn kleinhaut.

Eigentlich sollte meine Mutter auch eine Bestrahlungstherapie kriegen, aber sie weigert sich die zu machen, weil sie zu viel Angst hat und dann so lange stillhalten muss während die gemacht wird... naja sie hat auch Klaustrophobie, was CT unmöglich machte. Sie haben sogar versucht ihr Beruhigungsmittel zu geben, laut behandelnder Ärztin hat noch nichtmal eine ganze Ampulle von dem Zeug meine Mutter ruhig gekriegt und die letzte Möglichkeit wäre dann wohl Narkose oder was ähnliches gewesen und das wollte sie meiner Mutter dann nur wegen CT nicht antun.

Zitat:
Ich denke das mich persönlich Mamas Erkrankungen auch auf eine Art und Weise stark gemacht haben und auch "härter" .
Natürlich macht mich die Situation ein wenig selbstständiger, ich muss z. B. lernen zu kochen, was ich vorher nur bedingt konnte, aber lieber wäre es mir, wenn meine Mutter gesund zu Hause hocken würde.
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liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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