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Alt 02.09.2016, 11:35
Knoblauchgarnele Knoblauchgarnele ist offline
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Standard AW: 3 Monate nach erfolgreich beendeter Darmkrebs Therapie Metastasen entdeckt

Hallo alle,

jetzt muss ich doch auch nochmal antworten. Karin, Dir noch mein Beileid zum Tod Deines Mannes. Ich glaube Du kannst auch stolz auf Dich sein, das Du diesen Weg mit Ihm geschafft hast. So manchem Angehörigen steht das ja hier noch bevor und das bringt mir z.B. im Moment viel Unsicherheit. Schaffe ich das? Wie reagiere ich auf was? Wie kann ich helfen?. Die Erfahrung die Du gemacht hast wird Dich am Ende stärker gemacht haben. Dessen bin ich mir sicher.
Meine Frau hat sich jetzt noch mehr i d Rolle als Mutter gestürzt und möchte mit mir gar nicht oder nur wenig über die Krankheit sprechen. Sie informiert mich zwar, möchte aber weder bemitleidet noch emotional/organisatorisch unterstützt werden. Es geht Ihr gut und sie möchte einfach solange wie möglich "normal" weiterleben. Das kann ich auch gut verstehen, aber ignorieren kann ich eine Chemotherapie bzw. die Gesamtsituation ja auch nicht, oder?
Ich versuche es immer mit Zuneigung und Liebe, aber es klappt nicht. Daran verzweifle ich dann manchmal. Man will helfen und blitzt irgendwie ab. Zusätzlich kommt dann noch Ihre schlechte Laune dazu und sie regt sich über Dinge auf, die eigentlich unwichtig sind. Ich glaube wir Partner sind auch manchmal Ventil für Frust.
Meine Reaktion ist jetzt, dass ich versuche möglichst normal und positiv denkend zu sein. Urlaube buchen, lustig sein mit den Kindern, Arbeiten. Und doch liege ich nachts wach neben ihr und denke nach.....
Zusätzlich suche ich mir jetzt immer so meine Nischen: Gehe walken mit einem Freund, setze mich bei schönem Wetter in einen Biergarten usw. Dann weine ich auch oft, weil es mir so leid tut für meine Frau und die Kinder...aber es gibt auch wieder Kraft für die nächste Runde. Vielleicht ist eine Lösung auch den "In Ruhe lassen" und auch "an sich denken".

Gruss Knoblauchgarnele.
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