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Alt 05.02.2010, 15:33
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Frederik Frederik ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

Lieber Rüdiger,

dann möchte ich mich bei Dir auch einmal zu Wort melden, zumal gewisse Parallelen zu erkennen sind. Meine Frau ist schon seit 6 Jahren erkrankt (kaum behandelbare Nerventumore und BK). Auch wir sind über 30 J. verheiratet und auch wir sind im vergangenen Jahr das erste Mal Großeltern geworden. Allerdings ist das Krankheitsstadium noch nicht so weit fortgeschritten wie bei Euch. Trotzdem, auch in den vergangenen Tagen haben wir wieder durch die plötzliche Veränderung der gesundheitlichen Situation einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Das Damoklesschwert „wann“ steht immer im Raum.

6 Jahre Krankheit war aber auch nicht nur von Leiden geprägt. Nein, wir haben bewusst immer positiv in die Zukunft geschaut, selbst wenn die Anzeichen nicht immer positiv waren. Weißt Du, die Kraft haben wir aus der Vergangenheit genommen. Uns sind, wie Euch, bis jetzt schon über 30 Ehejahre vergönnt. Sie hätten schon viel eher zu Ende sein können. Sicherlich würden wir gern noch viele Jahre genießen, aber die Zukunft kann uns nicht aufbauen, die ist unsicher.

Was hast Du alles mit Deiner Frau alles an schönen Dingen erleben dürfen, was habt ihr nicht alles auch an Beschwerlichkeiten zusammen gemeistert. In dem Deine Frau da ist kann sie Kraftquelle für Dich sein, völlig unabhängig wie viel Aufwand für sie zzt nötig ist. Ihr seid immer noch ein Team, auch wenn Deine Frau Dich vielleicht aufgrund der Medis nicht mehr so wahrnehmen kann, Ihr habt eine gewachsene Verbindung, die trägt und hält – über alle Dinge in der Zukunft hinaus. Es ist Eure Herzensverbindung.

Wenn Du auch nicht an Gott glaubst, Du wirst nicht verhindern können, dass er trotzdem - und jetzt unterstelle ich mal, dass es ihn gibt – da ist. Er wird in dem Fall keinen Unterschied machen, ob jemand an ihn glaubt oder nicht, denn es bleibt immer eine „Rückfallebene“. Er sagt: „…kommet her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken..“ Das heißt, er macht auch denen ein Tor auf, die nicht an ihn glauben. Alle dürfen zu ihm kommen. Und wenn alle Menschen zu ihm kommen können, dann ist er im Umkehrschluss auch für alle da. Auch für Deine Frau. Da wo Ihr hingeht, da ist er schon. Der Glauben macht natürlich bewusst und lässt einen Gott bewusst erleben, aber auch unbewusst empfangene Hilfe ist eine solche. Bitte nimm diese letzte Ausführung auch nicht als „Bekehrungsversuch“, das liegt mir wirklich fern. Es soll einfach nur meine Erläutung und mein Verständnis von der Existenz Gottes sein.

Ich wünsche Dir und Deiner Frau eine liebevolle Zeit, auch wenn diese derzeit von viel menschlichem Kummer geprägt ist.

Frederik
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Du kannst Deinem Leben nicht mehr Stunden, Tage, Monate oder Jahre geben – Du kannst Deinen Stunden, Tagen, Monaten und Jahren aber mehr Leben geben!
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