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Alt 20.10.2006, 08:52
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Ärzte- Halbgötter in Weiss

Hallo Kerstin,

Zitat:
Vielleicht sollte ich mal an meiner Rhetorik arbeiten, aber ihr scheint mich hier alle falsch zu verstehen.
vielleicht solltest Du das wirklich, wenn Du das Gefühl hast, wir verstehen Dich alle falsch hier?

Deine Beiträge kommen sehr sehr hart rüber. Du solltest nicht vergessen: Es schreiben hier Betroffene und Angehörige, die dasselbe wie Du durchmachen. Auch wir holen uns hier Anregungen, Trotz, Unterstützung.

Ich weiß ja nicht, was Du Dir bei Deinen Beiträgen erhofft hast, aber das, was Du wahrscheinlich hören willst, wird Dir hier keiner schreiben.

Deine Schwiegereltern sind erwachsen und haben ein Recht darauf, die ganze Krankheit so zu handlen, wie sie es wünschen. Wenn Du meinst, es ist nicht richtig, ist das wirklich Dein Problem. Dann mußt Du Dich mit ihnen auseinandersetzen oder Deinen Mann mit einbinden. Du kannst nicht über die S-Leute entscheiden.

Lies Dir doch mal die verschiedenen Threats durch, dann siehst Du auch, wie andere mit der Situation umgehen. Da fallen keine Worte wie Entmündigung etc. Auch andere Betroffene sind teilweise nicht mehr ganz "bei sich", die Angehörigen kümmern sich um sie, aber liebevoll und nicht, weil sie alles geregelt haben wollen. Bezeichnend war für mich, daß Du zum Beispiel bei den Regelungen das Testament noch vor der Patientenverfügung nennst.

Ich begleite meine Mutter auch auf ihrem Weg, aber es liegt mir fern, hier irgendetwas erzwingen zu wollen. Sie soll das in ihrem Tempo machen. Ich hab noch nicht einmal mit den Ärzten gesprochen. Ich dränge auch nicht, irgendetwas zu regeln. Das muß von ihr kommen.

Ich beweine sie auch nicht. Aber ich lasse sie entscheiden, ob sie weinen will, ob sie kämpfen will, ich versuche ihr Mut zu machen. Ich zweifel auch keine Therapie an, denn ich bin kein Arzt und weiß nicht, ob Bestrahlung gut ist oder nicht. Also kann ich mich hier auch nicht kundig machen, denn hier schreiben lauter Individuen, man kann bei Krebs halt keine allgemein gültige Therapie zaubern. Auch kann keiner abschätzen, inwieweit irgendeine Behandlung gut für Deinen S-Vater ist. Somit mußt Du hier einfach den Ärzten vertrauen.

Wenn Du meinst, Du bist hier falsch, dann ist das Deine Meinung. Ich an Deiner Stelle würde meine Postings nochmal lesen und mich in die Lage Deines S-Vaters versetzen. So, als ob Du Betroffene wärst und über Dich lesen würdest.

Möchtest Du, wenn Du in dieser Lage wärst, so behandelt werden? Ich denke mal, auch Du wärst geschockt, wenn jemand über Dich so schreiben würde.

In diesem Sinne, überleg Dir das Ganze mal aus einer anderen Perspektive. Wenn mein Mann so über meine Mutter reden würde, dann hätte er ein richtiges Problem am Hals - und zwar mich.

Astrid
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