Thema: Warum?
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Alt 03.01.2005, 01:25
Gast
 
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Standard Warum?

@Carina

Danke für deinen Zuspruch.
Obwohl ich Mama´s Sterben miterlebt habe d.h. ich hielt zusammen mit meinem vater ihre Hand, so kann ich es immer noch nicht glauben.
Es tut unendlich weh, Mama nicht mehr reden und lachen zu hören, ja jede Möglichkeit sie noch einmal zu berühren fehlt.
Ich möchte zu gern den Schmerz mal heraus lassen, aber es geht nicht.
Heiligabend waren wir zur Messe und haben dann Mama ihr "Weihnachtsgeschenk" (rote Rosen) gebracht und eine Kerze angezündet. Da konnte ich zum ersten Mal überhaupt ein paar Tränen vergießen, aber es drückt mir immer noch die Seele zu.
Ich kann nicht essen und schlecht schlafen, ich komme nicht aus diesen vielen Gedanken heraus.
Sicher, Mama hat nun keine Schmerzen mehr. Ich glaube Mama hat die Schmerzen eher ertragen, als die vielen Gedanken, die sie sich noch kurz bevor sie starb um uns alle machte...dass wir Vater nicht allein lassen.

@Sonja

Auch an Dich Danke.
Von der beschriebenen Therapie hatten wir offiziell nichts gehört, aber wir informierten uns wie Du/Ihr über Alternativen, doch führte kein Weg dorthin.
Mama wurde schwächer und schwächer und letztendlich wollte sie auch nicht noch den x-ten Arzt aufsuchen...ihre Odyssee war schon lang genug.
bis nach Heidelberg wollten wir Ma noch bringen, aber sie vermochte nicht die Kraft dafür noch aufzubrinen, weder Physisch noch psychisch.
Wir hatten wie Ihr sehr viele Auf und Ab´s und irgendwann haben wir dann vor den Ärzten kapituliert.
Anfang Oktober wollte man bei Ma einen Stand setzen, aber die Gänge waren angeblich derart bewuchert, dass dieser Eingriff keinen noch so geringen Erfolg bringen sollte. Demzufolge wagte man diesen Eingriff nicht. Allerdings machte man als Voruntersuchung einCT und "angeblich" war der Tumor gestoppt worden, was Ma und uns etwas "Hoffnung" gab, vielleicht noch etwas Zeit zu haben.
Doch ziemlich schnell stellte sich heraus, dass man uns scheinbar nur beruhigen wollte, denn Mama wurde immer schwächer.
Als Mama mich später mal bat in der Klinik anzurufen und mal nach einem Termin für eine Kontrolluntersuchung zu vereinbaren, sagte der Arzt nur zu mir "Was erhoffen sie sich davon, wir wissen doch beide dass .... OK wir können eine Untersuchung machen, so dass ihre Mutter "beruhigt" ist, aber diese Untersuchung würde nur dazu dienen ihrer Mutter etwas die Angst zu nehmen...sie wird sterben"
Sicher das war ne klare Ansage jedoch in meinen Augen respektlos.
Egal, ich werde diese vielen gedanken einfach nicht los. Immer wieder kommt die Frage nach dem "Warum?"
Mama war ständig in ärztlicher Behandlung und selbst als sie im Frühjahr an Gewicht verlor, machte sie ihren Hausarzt darauf aufmerksam...doch nix pasierte. Muss man denn als Patient schon mit ner Eigendiagnose in die Praxis kommen, worauf man dann behandelt wird?
Ihr Hausarzt sagte" sie haben eine Fettleber und mit der können sie 100 Jahre alt werden...Tja 56J. ist weit ab von 100.

Liebe Sonja,

ich weiss nicht, wie man Deiner Ma helfen kann, aber einen Tipp von mir. Geniesse soweit man es so sagen kann, die Zeit mit Deiner Ma, mach Fotos/Videos halte die Stimme auf Band fest, nimm Deine Ma so oft es geht in den Arm und sage ihr was liebes.
ich will nicht sagen, dass die zeit gegen euch rennt, vielleicht habt ihr ja etwas glück,
ich wollte dir damit núr sagen, dass du, dass ihr die zeit mit deiner/ eurer ma intensiv nutzen müsst.
ich habe schreckliche erinnerungen an die zeit seit juni, aber es gab auch so sehr viele schöne rührende momente während dieser zeit
selbst als Ma so schwach war, dass sie fast nicht mehr sprechen konnte, sagte sie immer wieder "ich hab dich lieb" oder "ich hab euch lieb"...diese worte klingen heute noch in meinem ohr...ich wünschte, ich könnte sie noch einmal hören.

in diesem sinne viel kraft
ich drücke euch und hoffe, ihr schafft das

liebe grüße
rené
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