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Alt 24.04.2002, 17:23
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Standard Antwort für Petra Beeck/Tamoxifen und Depressionen

Liebe Petra,
auch ich leide seit meiner Brustkrebsbehandlung ( 33Bestrahlungen und 6 mal CMF-Chemotherapie) unter starken Depressionen. Es fing ganz langsam und schleichend im letzten Sommer an und hatte sich bis Februar 2002 immer weiter verschlechtert. Dann bin ich endlich dem Rat meines Onkologen gefolgt und habe eine Neurologin aufgesucht. Seitdem nehme ich "SEPRAM"; das ist ein sog. Serotoninwiederaufnahmehemmer", eine neue Generation von Antidepressiva, die nicht abhängig machen und nur sehr geringe Nebenwirkungen haben. Dafür haben sie aber eine gute Wirkung. Mir geht es seither wieder recht gut. Parallel zu dieser Medikamententherapie mache ich auch noch eine Psychotherapie - auch das hilft! Ich denke, in unserer Situtation entsteht so eine Depression aus 2 Gründen:
Zum einen ist es der enorme psychische Stress, den diese lebensbedrohliche Krankheit mit sich bringt. Zum anderen wird aber auch durch die Eingriffe in das Hormonsystem unser gesamter Organismus aus dem Gleichgewicht gebracht. Wenn man wie du mit Zoladex und Tamoxifen behandelt wird, dann ist man ja nun mal von einem auf den anderen Tag voll in den Wechseljahren, mit absolutem Östrogenentzug. Gerade dieser Östrogenentzug spielt aber bei der Ausbildung von Depressionen eine große Rolle. Deshalb mein Rat: Wenn du die Depressionen nicht mehr aushalten kannst, dann laß dir helfen. Wenn du ein Antidepressivum nimmst, dann verändert sich zwar nicht deine Situation, aber du findest wieder mehr Stärke und Kraft damit umzugehen. Und gerade die Kraft, die man in diesen verzweifelten depressiven Stunden verliert fehlt einem dann wieder an anderer, wichtiger Stelle.
Wenn Du noch weitere Fragen hast kannst du mich auch gerne direkt anschreiben. Meine Adresse ist:
Csearch11@aol.com

Alles Liebe und viel Kraft für dich
wünscht dir Sabine
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