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Alt 28.05.2012, 15:58
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Was "vorher" noch erledigt werden sollte ...

Liebe Traumtänzerin,

mein Papa wollte nach Haus und wir haben ihn auch heim geholt, sobald seine Schmerzen halbwegs eingestellt waren. Ich habe vorher mit der Krankenkasse gesprochen und alles Nötige organisiert wie ein Pflegebett mit Weichlagerungsmatratze, einen Rollator, einen Toilettenstuhl, etc. Es war gut, dass er heim kommen durfte. Zwar ging es ihm so schlecht und er wurde von Tag zu Tag schwächer und meiner Mutter und mir fiel es sehr schwer, ihn so zus sehen, doch es war sein größter Wunsch und dem konnten wir ihm erfüllen. So waren wir ständig bei ihm, meine Ma ja rund um die Uhr und ich habe dann meist die "Nachtschicht" übernommen. Ich habe dann einen Tag weniger gearbeitet, um sie ein wenig zu entlasten und so viel Zeit wie möglich mit meinem Paps verbringen zu können. Es war eine sehr traurige, jedoch auch sehr intensive Zeit und ich bin so froh und dankbar, dass ich immer bei ihm sein konnte. Ich habe seine Hand gehalten, ihn gestreichelt, ich war da, wenn er sich auf mich stützen musste, um aufstehen zu können... Ich habe ihm auch noch sehr vieles sagen können, was mir auf dem Herzen lag. Wie sehr ich ihn liebe und am Ende habe ich ihm gesagt, dass er gehen dürfe und nicht mehr kämpfen brauche. Wir hatten Unterstützung durch SAPV und das war auch sehr, sehr gut so, denn mein Paps musste so viele Medikamente nehmen und am Ende brauchten wir den Palliativarzt. Wenn es ecuh möglich ist, würde ich euch empfehlen, deinen Papa heim zu holen, denn es ist einfach schöner, in seiner gewohnten Umgebung zu sein bei den Menschen, die man lieb hat und die für einen da sind. Ich würde das immer wieder tun und es hat mich selbst weiter gebracht... Und ihr könnt Hilfe in Anspruch nehmen (SAPV, ehrenamtliche Hospizhelferinnen, Pflege), müsstet jedoch vorher die Pflegestufe beantragen (wegen der Hilfsmittel wie Pflegebett etc.) SAPV ist unabhängig davon! Es gibt ein sehr gutes Palliativnetzwerk (Internet).
Alles, alles Gute für dich und deine Familie
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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