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Alt 15.07.2007, 20:26
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mind mind ist offline
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Registriert seit: 11.07.2007
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Beitrag .... eigentlich bin ich doch Optimist....





Hallo,

ich möchte einfach nur aufschreiben, was mich im Moment bewegt, ich habe das Gefühl, es einfach hier abladen zu können, ich bin so traurig.......

Meine Mama hatte vor Jahren einen Schlaganfall und vor vier Jahren dann erneut und ist seitdem ein leichter Pflegefall mit leicht steigender Demenz.

Mein Papa pflegt sie und er hat auch mich nach meiner Scheidung, als mein Ex-Mann Drogen nahm ganz toll unterstützt. Er ist sozusagen wie ein Papa für meine Kinder.
Als ich vor fünf Jahren nach meiner Ehe in eine neuen Beziehung schwanger wurde und mich mein damaliger Freund "sitzten" ließ, hat er mich aufgefangen.

Mein Papa.

Jetzt bekam er eine Lungenentzündung, die ging nicht weg und ich habe ihm meine Mutter abgenommen, damit er ein wenig zur Ruhe kommt. Ein paar Wochen ging das so, ich merkte seine Kurzatmigkeit und habe ihm Ruhe empfohlen und versucht auf ihn zu achten.

Als meine Schwester vor drei Wochen kam, meinte sie, er sieht aber schlecht aus, worauf wir dann vom Arzt eine Einweisung ins Krankenhaus anforderten, damit er mal zu Ruhe kommt. (als pflegende Person hat er ziemlichen psychischen Stress)...........

Er rief mich dann am letzten Montag, 09.07 an ich solle mal kommen, der Arzt will mit mir sprechen.

Diagnose kleinzelliges Bronichalkarzinom T3 N3 M0.....

Wir sind dann in die Uniklinik gefahren uns einen Rat eines bekannten Professors gesucht, aber mein Papa wollte dort auf keinen Fall hin, nur in einem näheren Ort.

Am Donnerstag, 12.07. sind wir dann mit meinem Bruder zum Facharzt gefahren, der Chemo verordnet hat. Das wussten wir auch schon. Auf unser Drängen hin, ist er am Freitag, 13. auch gleich mit OrcaCarbo u. Vepesid angefangen. Nun folgen morgen und übermorgen noch Vepesid.

Ich habe so Angst, nun war eine Unterbrechung von zwei Tagen.... er ist ganz opimistisch, aber ich sehe ihn jeden Tag. Meine Mutter mit Schlaganfall realisiert es nur manchmal richtig, ich versuche beide irgendwie aufzufangen, meine Kinder, für die er der "Ersatzvater" ist (18, 15, 4) kann ich auch nur bedingt trösten, weil ich auch anfange zu weinen.

Sein Hausarzt sagte mir, als ich ihm die Diagnose brachte: ich würde nicht in die Uniklinik fahren, sie geben ihm keine Chance, nichts zu tun.... mein Papa und wir möchten aber nicht nichts tun.

Ich war schon immer ganz schlecht auf seinen Hausarzt zu sprechen, er hat ihn sozusagen abgeschrieben, hat er nicht wörtlich gesagt, aber umschrieben.

Nun muss mein Papa ja einmal wöchentlich zum Blut abnehmen, wir mögen ihn gar nicht dorthin schicken, der Arzt zieht ihn nachher noch runter, aber er will dort hin, aber ich kann ihm ja nicht sagen, was der Hausarzt gesagt hat....

Mein Freund, der seit der Geburt meines kleinen Sohnes bei mir ist, konnte alles nicht verstehen, meinte, warum musst du alles machen und ist letzte Woche gefahren....

Mein Papa... immer ist er für mich für uns da .... jetzt bin ich ganz bestimmt an seiner Seite....

Ich habe das Gefühl, ich verliere mein Gottvertrauen.....

Danke fürs Lesen
Marion

Geändert von mind (16.07.2007 um 13:39 Uhr)
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