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Alt 17.07.2003, 15:36
Gast
 
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Standard Gehirnmetastasen

Liebe Manu,

danke für Deinen Bericht. Ich weiß, daß einem in solchen Situationen auch oft nicht der Kopf danach steht zu schreiben. Ich habe am Anfang auch fast nur gelesen um Infos zu bekommen.

Das die Bestrahlungen bereits beginnen finde ich sehr gut. Es zeigt zwar auch die dringende Notwendigkeit aber je schneller desto besser. Ich finde trotzdem, Ärzte sollten etwas vorsichtiger mit Prognosen sein, da es auch Einzelfälle gibt, bei denen es anders sein kann. Ich war vor ein paar Wochen bei unserem Hausarzt und habe mit ihm nochmal alles durchgesprochen. Er ist ein sehr offener Mensch, der nichts beschönigt. Allerdings hat er z.B. 2 Patienten im Alter zwischen 45 und 60 Jahren, die bereits aufgegeben wurden und trotz ihrer Gehirnmetastasen, die sich durch die Bestrahlung verkleinerten, heute noch leben und das seit mehreren Jahren. Ich möchte auch ausdrücklich auf die gute Lebensqualität hinweisen, die beide haben. Sie sind zwar nicht mehr berufstätig aber haben auch keine bösartigen Nebenerscheinungen. Es gibt also Ausnahmen, egal wie schlecht auch immer die Prognosen für die Massen ist.

Für uns als Angehörige ist natürlich auch bei Gehirnmetastasen die Persönlichkeitsveränderung des geliebten Menschen erschreckend. Meine Mutter war nicht mehr meine Mutter zum Schluß. Ich wollte sie zwar in der Stunde ihre Todes nicht loslassen, aber ich muß heute mit etwas Abstand sagen, ich weiß genau, so hätte sie nicht weiterleben wollen. Trotzdem vermisse ich sie von Tag zu Tag mehr.

Ich kann erahnen was Du jetzt durchmachst, das hoch und runter, das hoffen und bangen und oftmals das Nichwahrhabenwollen und genau dafür wünsche ich Dir viel Kraft, denn Deine Kraft muß auch für den Betroffenen ausreichen, dessen Ängste und Schmerzen wir überhaupt nicht nachvollziehen können. Dafür bewundere ich Dich.

Wenn Dir danach ist, dann melde Dich wieder.

Liebe Grüße Heike
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