[Schwesterherz1981]

Hallo zusammen,
bei meiner Mutter wurde im August Lungenkrebs diagnostiziert (Stadium IV, nicht-kleinzellig, mit mehreren Metastasen im Hirn, sonst keine). Die Bestrahlung hat sie noch ganz gut mitgemacht und auch vertragen. Lungen- oder atmungstechnisch hat sie übrigens keinerlei Symptome. Probleme haben die Hirnmetastasen gemacht, wobei diese sich nach Bestrahlung und Cortison gebessert haben.
Nach einem ersten Zyklus Chemo (gut vertragen) kam es zu einem Aderverschluss im rechten Bein. Die ganz genaue Ursache ist mir nicht bekannt. Nach 2 OPs musste das Bein letztendlich unterhalb des Knies abgenommen werden, weil es abgestorben war. Psychisch für meine Mutter eine Katastrophe. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die Fortführung der Chemo auch zum Verlust des zweiten Beines führt, hat sie sich entschlossen, die Chemo nicht weiter zu machen.

Leider kann sie seit der Amputation quasi nichts mehr selbstständig. Sich nicht aufrichten, geschweige denn selbst in einen Roll- und/oder Toilettenstuhl. Nun ist sie zwar aus dem KH entlassen und in eine auf Amputationen spezialisierte Rehaklinik eingeliefert worden. Aber es folgen nun wohl wahnsinnige Phantomschmerzen. Zumindest scheint es mir so, ich komme nicht ganz dahinter, denn meine Mutter äußert sich nicht mehr ganz klar und ist psychisch völlig am Ende (Psychoonkologen usw. lehnt sie ab).

Mit Ärzten sprechen: immer dasselbe: der Patient soll dabei sein, dann äußern sie sich aber nicht konkret und es gibt bei 2 Ärzten mindestens 5 Meinungen. In ein Hospiz will sie übrigens auch nicht, dies würden wir jedoch für das Beste halten, hier wäre sie sicherlich besser versorgt, was ihre besondere Situation angeht.

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage, die sicherlich so nicht beantwortet werden kann. Seit 2 Tagen lehnt meine Mutter jeden Besuch ab. Es soll niemand kommen, auch mein Stiefvater nicht. Zu meiner Schwester sagte sie: sie wolle niemanden sehen, nichts von irgendwelchem Gesülzt hören, was wir so tun. Einfach ihre Ruhe.

Ob sie wohl spürt, dass es jetzt schon zu Ende geht? Oder ist das rein psychisch?