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Alt 29.07.2011, 15:02
Dreizahn Dreizahn ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo Carla44,

ich habe bis jetzt auch nur still mitgelesen, aber nun möchte ich mich doch kurz zu Wort melden.
Deine Geschichte hat mich sehr berührt und ich möchte Dir (wenn auch unbekannterweise) nachträglich mein Beileid aussprechen.

Zitat:
Zitat von carla44 Beitrag anzeigen
Mir ist aber jetzt auch klar, warum viele Trauernde sich so alleine fühlen. Kurz nach dem Tod des lieben Menschen sind alle da und sprechen ihr Beileid aus. Aber danach können andere Menschen damit nicht mehr umgehen, wissen vielleicht auch gar nicht, was sie dazu dann noch sagen sollen.
Das muss ich leider so bestätigen. Eine gute (mütterliche) Freundin von mir ist vor mittlerweile 10 Jahren relativ jung und ziemlich überraschend Witwe geworden.
Man konnte in der Folgezeit sehr gut beobachten, wie ihr Freundeskreis kleiner wurde und viele sich von ihr zurückgezogen haben. Darunter auch Leute, die ich ebenfalls kannte/kenne und denen ich das nie zugetraut hätte.

Zitat:
Zitat von carla44 Beitrag anzeigen
Ich muss über meine Gefühle reden können, sonst frißt mich das so von innen auf, versteht Ihr das?
Ja, das kenne ich. Ich fresse zwar viel in mich rein und mache viel mit mir selber aus, aber irgendwann kommt dann der Punkt, da kann ich (das) nicht mehr. Als ich eines Tages heulend in einer H&M-Umkleidekabine saß, kam dann so der Punkt, wo ich den psycholgischen Dienst der Uni in Anspruch genommen hab. Einmal. Dann gings wieder.

Gibt es in Deinem Wohnort oder in der Nähe vielleicht eine Selbsthilfegruppe für Trauernde? Oder ein Trauercafé?
Dort könntest Du Dich mit Menschen in der gleichen Situation austauschen und - so wie ich das männliche Geschlecht kenne - findest Du dort vermutlich sogar Frauen, deren Männer sich genau so verhalten wie der Deine.

Beste Grüße
Dreizahn
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