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Alt 05.05.2003, 21:44
Gast
 
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Standard Buchtipps z. Thema : Fragwürdige Therapien

EIN BUCH ZUM THEMA: Makrobiotische Ernährung
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(nicht unbedingt eine fragwürdige, aber wissenschaftlich nicht bewiesene "Therapie")

Titel: KREBS-FREI
Untertitel: 30 Siege über Krebs - auf natürliche Weise
Autoren: East-West-Foundation/ Ann Fawcett & Cynthia Smith
Verlag: Ost-West-Bund Verlag, Völklingen, 1993
ISBN 3-924724-44-X, Paperback, 320 Seiten

Preis ca. 18.40 €D; SFr. 34.-; 19.00 €A

Verlagstext:
Immer allgemeiner setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Ernährung eine bedeutende Rolle in der Krebsverhütung spielt. Zahlreiche medizinische Studien, welche die moderne fett-und cholesterinreiche Ernährung mit Brust-,Dickdarm-, Prostata-, Eierstock- und anderen Krebsarten in Verbindung bringen, unterstützen den makrobiotischen Ansatz gegen Krebs, der seit über 30 Jahren von Michio Kushi und seinen Mitarbeitern gelehrt wird.
In KREBS-FREI präsentiert die East-West-Foundation in Zusammenarbeit mit den Journalistinnen Ann Fawrett und Cynthia Smith weitere Belege dafür, dass eine natürliche ausgewogene Ernährung die Entwicklung bereits existierender Krebserkrankungen dramatisch und positiv beeinflussen kann.
Dieses Buch enthält persönliche Berichte von 30 Personen aus allen Gesellschaftsbereichen, die von verschiedensten Krebsarten gesundeten, darunter Brust-, Dickdarm-, Magen-, Bauchspeichel-, Lungen-, Eierstock-, Gebärmutter-, Prostata- und Knochenkrebs sowie Hirntumor, Melanom, Leukämie und Hodgkinsche Krankheit.
Neben den persönlichen Schilderungen, enthält KREBS-FREI einige medizinisch dokumentierte Fälle der Heilung unheilbarer Krebsarten im Endstadium, zusammengestellt von Dr.med. Vivien Newbold aus Philadelphia,USA.
Diese wegweisende Studie ist Pflichtlektüre für jeden, der an zuverlässigen und wirksamen, naturgemässen Ansätzen zur Gesundheit interessiert ist.

Personen mit Gesundheitsproblemen wird empfohlen, den Rat eines qualifizierten medizinischen oder psychologischen Therapeuten und eines Makrobiotik-Beraters einzuholen, bevor mit der Durchführung irgendeiner diätetischen oder andere in diesem Buch besprochenen Anwendung begonnen wird. Weder dieses noch irgendein anderes gesundheitsbezogenes Buch sollte als Ersatz für eine qualifizierte Betreung verstanden werden.

Anmerkung von Ladina:
Um es gleich vorweg zu nehmen, ich bin keine Ernährungsexpertin und ich habe mir lange überlegt, ob ich das Buch mit dem so spektakulären Titel wirklich hier vorstellen soll.
Der letzte Abschnitt des Verlagstextes hat mich schlussendlich doch dazu bewogen, es zu machen.

Auch ich messe einer gesunden, vitamin-, mineral- und ballaststoffreichen Ernährung grosse Bedeutung zu, um mein Wohlbefinden zu verbessern oder zu erhalten, doch ich persönlich lebe nicht nach einer Diät. Ob man das möchte, muss wohl jeder für sich entscheiden.

Auf mich wirkt das obige Buch nur teilweise glaubwürdig. Immer wird die Heilung ausschliesslich der Makrobiotik zugeschrieben, auch wenn manche Patienten zuvor schulmedizinisch behandelt worden sind. Die Fotos der 30 portraitierten Menschen, zeigen immer sehr gesund aussehende Gesichter. Schön für die Betroffenen , wenn die erzählten Geschichten wirklich alle stimmen, doch leider ist Papier bekanntlich nicht wählerisch und es wird viel Schindluder betrieben mit der Verzweiflung schwerkranker Menschen.

Da ich einfach zuwenig Kenntnisse habe zu der Thematik, habe ich mich an Dr. Michael Kindt, den Krebs-Kompass-Experten in Sachen Ernährung gewandt.

Er hat mir dazu folgendes geantwortet:

Wissenschaftlich spricht eigentlich nichts dafür, das durch makrobiotische Ernährung Krebs besser geheilt werden kann.
Die makrobiotische Ernährung in ihrer ursprünglichen Form ist sogar strikt abzulehnen. In den USA ist sie sogar verboten, da es dort zu Todesfällen gekommen ist. Als Dauerkost ist aber auch die gemäßigte Variante nach Kushi nur bei einer sorgfältigen Lebensmittelauswahl zu empfehlen. Besonders Kinder, Schwangere und Stillende sollten sich nicht makrobiotisch ernähren, da Mängel an den Vitaminen B12, D und an Calcium und Eisen zu befürchten sind.
Ich denke also, Sie haben mit Ihrer Einschätzung was den "Fanatismus" betrifft bei dem Buch recht.
Da ich das Buch nicht kenne, weiß ich natürlich nicht, ob dort nicht eine andere (vielleicht mehr in den Bereich vegetarische Vollwertkost) gehende Form der makrobiotischen Ernährung beschrieben ist. (Ist aber eher nicht anzunehmen).
Das Statement ist daher nur unter Vorbehalt.
Gruß
Michael Kindt

Leider war es mir, Ladina, trotz mehrfachem Nachlesen ebenfalls nicht möglich herauszufinden, welche Art der makrobiotischen Ernährung denn nun vorgeschlagen wird.
Falls jemand mit besseren Kenntnissen das Buch gelesen hat, wäre es sicher interessant dies noch zu erfahren, um sich eine konkretere Meinung zu dem Buch bilden zu können.

So ist denn dieser Eintrag keine persönliche Empfehlung meinerseits sondern einzig ein etwas näheres Beleuchten einer Publikation, die mit ihrem spektakulären Titel Aufsehen und Interesse bei Tumorpatienten weckt.
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