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Alt 12.09.2007, 19:55
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Bin etwas sauer!

Hallo, mich stört an diesem thread, dass die ansonsten vielleicht durchaus berechtigte Grundsatzdiskussion sich an einer Frage entzündet, die eindeutig aus mangelndem Faktenwissen herrührt. Daher nur kurz - jetziger Stand: Aromatasehemmer haben in Studien zwar besser abgeschnitten als das Tamoxifen, aber das heißt ja nicht das Tamoxifen ein schlechtes Medikament ist. Es hat Millionen von Frauen das Leben gerettet oder zumindest Jahre geschenkt. Der Unterschied ist eher marginal.
Scheinbar werden die Vorteile des AIs gegenüber Tamoxifen mit zunehmender Einnahmedauer umso größer, man nimmt an, dass bei manchen Patienten die Tumorzellen gegen das Tamoxifen immun werden nach 2 oder 3 Jahren.
Auf der anderen Seite sind die langfristigen Nebenwirkungen von Aromatasehemmern noch nicht erforscht.

Doch obwohl man noch nicht alles weiß, beginnt man zunehmend, die verschiedenen Mittel sehr differenziert einzusetzen. Im höheren Alter ist die Zellteilungsgeschwindigkeit geringer, der Krebs wächst bedeutend langsamer. Daher kann Tamoxifen vielleicht völlig ausreichen. Ich habe erst kürzlich gelesen, dass als Ersttherapie Tamoxifen besonders bei älteren Patienten eingesetzt wird, wegen der äußerst starken Wirkung der AIs auf die Knochen: Osteoporose!!! Kann bei älteren Menschen schlimm enden (Oberschenkelhalsbrüche, die Person kommt nicht wieder auf die Beine etc.). Dies äußerten drei Experten in einem Artikel unabhängig voneinander.
Als Ersttherapie werden Aromatasehemmer vorwiegend bei besonders agressivem Brustkrebs eingesetzt, also etwa bei Her2neu positiven G3 Tumoren.
Ich selber bin 46 Jahre und bekomme auch Tamoxifen. Begründung: noch nicht 100% sicher ob bleibend postmenopausal, stark hormonabhängiger Tumor und geplanter Switch auf AI nach 2 Jahren - und ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung´.

Herzliche Grüße
Susaloh
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