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Alt 03.08.2013, 14:17
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Palliativ Aufenthalt

Ich denke, jeder hat andere Erfahrungen mit der Palliativmedizin.
Meine sind sehr gut, wenn man das in dem Zusammenhang so ausdrücken darf.
Hospiz stand für uns nicht zur Debatte. Ich hatte es angesprochen und mein Mann bat mich flehentlich, bitte, schick mich da nicht hin, ich möchte nach hause. Somit war das Thema erledigt - seinen Wunsch erfüllen, das war das Letzte, was ich noch für ihn tun konnte.
Ich hab ihn nach hause geholt - zum Sterben. Ich hatte an meiner Seite Helfer des ehrenamtlichen Hospizdienstes, die mir täglich 1-2 Std. "Luft" verschafft haben - zum einkaufen, abschalten oder einfach nur mal raus. Außerdem hatte ich einen sehr guten, menschlichen und einfühlsamen Palliativmediziner. Dieser ist rund um die Uhr für uns da gewesen (und wenn ich ihn nachts um 2 angerufen hätte). Er hat auch darauf geachtet, dass mein Mann nicht mehr als unbedingt nötig leiden musste. Seine Aussage, keiner hat es verdient, mit Schmerzen zu sterben. Er hat sich aber nicht nur um meinen Mann gekümmert, er hat sich auch Zeit für mich und unseren Sohn genommen, nachgefragt, wie es uns geht, ob und was er für uns tun könnte.
Trotz der schmerzlichen, traurigen Situation haben wir uns aufgehoben gefühlt. Dieses Gefühl konnten wir dann natürlich auch an meinen Mann weitergeben.
Vielleicht könnt ihr euch ja mit dem Gedanken beschäftigen, deiner Mutter die letzte Zeit zu hause so angenehm wie möglich zu machen. Ich bin mir sicher, jeder fühlt sich zu hause am wohlsten, gerade wenn es darum geht, Abschied nehmen zu müssen.
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GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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