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Alt 01.03.2012, 02:39
Moonlight2011 Moonlight2011 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Hallo Miriam,

Zitat:
Zitat von Mirilena Beitrag anzeigen
Sei mir nicht böse, aber ich glaube nicht, dass dein Papa mit einem Bronchialkarzinom wieder gesund wird.
Diese Aussage von Dir ist falsch und macht mich auch wütend.
Wütend deshalb, weil es gerade bei einem solch sensiblen Thema wie Krebs unnötig ist, Falschaussagen von medizinischen Laien zu lesen.

Ich will Dich damit nicht angreifen, vielleicht weißt Du ja auch gar nicht, dass Bronchial-CAs heilbar sind. Dann weißt Du´s halt jetzt .

Natürlich ist nicht jedes B-CA heilbar. Es kommt auf das Staging an. Ein T1 Carcinom, welches weder in Lymphknoten noch in andere Organe metastasiert ist, ist sehr wohl heilbar.

Auch z.B. T2N2Mx Carcinome sind heilbar, wenn sie operiert werden können und Chemo/Radiatio gut anschlägt.

Schwierig wird es meist erst dann, wenn Metastasen in weiter entfernten Organen vorliegen, wie bei Deinem Vater.

Man kann also nicht einfach in den Raum werfen, dass Lungenkrebs generell nicht heilbar ist, weil das einfach nicht stimmt.

Die Statistiken sehen immer noch nicht gut aus, das ist richtig. Aber selbst diese geben keine Mortalitätsrate von 100% an!

Es gibt einen thread "4 Jahre danach" hier im Lungenkrebs-Bereich, wo sich einige Langzeitüberlebende gemeldet haben. Oder Peter Lustig (Löwenzahn) als Beispiel. Lungenkrebs gehabt vor 20 Jahren, lebt immer noch.
Nach 5 Jahren ohne Rezidiv spricht man von Heilung.

Also, in Zukunft vielleicht etwas vorsichtiger mit solchen Aussagen. Oder vorher mal googlen oder jemanden, der sich damit auskennt, fragen, bevor Unwahrheiten verbreitet werden, die andere User hier in große Sorgen stürzen können.
Das klingt jetzt sehr oberlehrerhaft von mir, ist aber auch so beabsichtigt, weil mich Falschaussagen in Bezug auf maligne Tumore einfach nerven.


@Laura:
die Krämpfe in den Händen können von der Chemo kommen. Je nach Mittel, welches zur Bekämpfung des Tumors eingesetzt wird, kann das eine Nebenwirkung sein.
Die Verbrennung der Speiseröhre wird sich wieder geben; meist ist es nach 1-2 Wochen nach Beendigung der Bestrahlung wieder möglich, schmerzfrei zu trinken und zu essen.

Es gibt aber auch das Medikament Tepilta (eine Suspension), die Dein Vater vor dem Essen einnehmen kann. Die Speiseröhre ist dadurch nicht so großen "Säureangriffen" durch Essen ausgesetzt wie ohne.
Da müsst Ihr den Onkologen mal zu befragen, denn Tepilta ist verschreibungspflichtig.


So, jetzt hab ich mir vermutlich wieder Feinde gemacht in meinem Leben, aber als Medizinstudentin und Tochter eines zur Zeit selbst an einem Bronchialcarcinom erkrankten Vaters konnte ich meine Finger nicht mehr still halten.
Ich weiß zum Einen vom Studium her, dass Lungenkrebs nicht ganz oben auf der Liste der am besten zu heilenden bösartigen Erkrankungen steht, ich weiß aber auch zum Anderen von meinen Emotionen, dass die Hoffnung zuallerletzt stirbt.
Und ich weiß (dazu muss man aber nicht Medizin studieren ), dass es sehr wohl Heilung gibt bei B-CAs. Und deshalb musste ich mal meckern.

Liebe Grüße.
Mona
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