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Alt 10.01.2016, 19:17
Ramsui
Gast
 
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo zusammen,

ich hoffe, es ist okay, dass ich meinen ersten Beitrag in diesen Thread schreibe und dies gleichzeitig als meine Vorstellung nutze. Ich heiße Marius, komme aus einem kleinen Städtchen in NRW und bin hier, weil meine Ma an Brustkrebs erkrankt ist.

Erstdiagnose war 2014. Der Primärtumor konnte erfolgreich durch Chemo, OP und anschließender Bestrahlung entfernt werden. Leider wuchs durch schlechte ärztliche Betreuung während der Chemo ein zweiter Tumor. Obwohl meine Mutter mehrere Male auf Schmerzen und Verhärtung in der Brust hinwies, wurde dies die ganze Zeit als Entzündung abgetan. Auf Bitten meiner Ma, das doch mal genauer zu untersuchen, ging man nicht ein. Als sie dann das Brustzentrum wechselte (dann in Essen), wurde sie dort sofort behandelt und ein neuer Tumor festgestellt. Dieser konnte gerade noch entfernt werden, sodass sie dann offiziell tumorfrei war. Da dachten wir alle noch, dass sie erstmal geheilt war und es wieder bergauf gehen würde...

In der anschließenden Reha hatte sie plötzlich starke Rückenschmerzen. Dort sagte man ihr allerdings, das seien typische Symptome, die aus der ständigen Schonhaltung resultierten. Selbst, als meine Ma dort ins Krankenhaus musste, weil sie es vor Schmerzen nicht mehr aushielt, sagte man, dass sei eben eine Verspannung, die normal sei.
Zuhause zurück wurde dann festgestellt, dass sich drei Metastasen (immerhin noch ziemlich klein) an der Wirbelsäule gebildet hatten, von denen eine direkt auf einen Nerv drückte, was die höllischen Schmerzen verursachte. Außerdem wurde eine Lebermetastase festgestellt...

Ich bin völlig mit Angst erfüllt, bin traurig, erschüttert und habe Angst, wie es weiter geht und vor allem wie lang es weiter geht. Gerade die Lebermetastase macht mir große Sorgen; ich weiß nicht, ob meine Ma in einem halben Jahr noch unter uns sein wird.

Die Schmerzen sind zwar mittlerweile durch Opiate einigermaßen im Griff, aber die aktuelle Therapie (Bestrahlung) nimmt sie körperlich sehr mit. Sie ist zwar noch relativ fit und mobil, aber ich merke doch, wie schwach sie geworden ist. Sie war immer so eine lebenslustige und aktive Frau, ist erst Mitte 50. Sie hat das nicht verdient. Eigentlich hatte ich mich auf ein Leben mit Kindern gefreut, die mit ihrer Oma aufwachsen. Aber ich glaube, das wird wohl ein Traum bleiben...

Ich hoffe, das ist okay, dass ich hier einfach mal alles niederschreibe. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen mit der gleichen Diagnose.

Euch allen erstmal alles Gute und liebe Grüße,
Marius

Geändert von gitti2002 (10.01.2016 um 19:41 Uhr) Grund: Beitrag hierher verschoben
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