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Alt 27.10.2010, 08:33
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mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Moi, moin (bzw. "Morsche" wie man in meiner Heimat sagt) Helmut !
Zunächst wie immer die Frage: Was macht Hartmut ????
Ich hoffe, Du konntest Dein "Temperament" etwas zügeln.
@Hartmut: Kann Dir anbieten, bei mir einige "Sitzungen" zu absolvieren, sollte Helmut Dich wieder mal mit Äußerungen wie "Motzkoffer" schwer treffen

Ja Helmut:
Das mit den Psychologen ist tatsächlich ne Sache für sich. Ich konnte mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, mit einem Wildfremden über mich u. mein Leben zu reden. Ich hatte aber nach Beendigung meiner Therapien eine (Gott sei Dank) kurze Phase, in der es ohne die 4 Gespräche mit einer Psycho-Onkologin nicht mehr funktioniert hätte. Gleichwohl muss ich aber zugeben, dass z.B. die Teilnahme an einer Gruppentherapie nie für mich in Frage gekommen wäre. Die Vorstellung, in einer Runde mit 10 Leuten zu sitzen und sowas wie "Hallo mein Name ist Chris, ich habe Brustkrebs und einen Dachschaden " von mir zu lassen, war einfach nur blöd.
Vor allem kann ich Dir nachfühlen, wenn Du sagst, Du hättest es nicht ertragen, Dein bzw. Myriams Schicksal mit dem einer 80-jährigen zu vergleichen. In der Tat ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ein Mensch stirbt, weil er - sagen wir mal - altersmäßig schlicht "an der Reihe" ist, oder ob jemand - wie Deine Myriam - viel zu früh einfach aus dem Leben "gerissen" wird.

Und wenn es für Dich o.k. ist, Dich hier in diesem Forum mit anderen Betroffenen auszutauschen: GUT ! Ich habe im Übrigen das Internet schon immer als eine gute Plattform gesehen, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen bzw. Kontakte zu pflegen.
(Hihi, kann ja nix anderes sagen, weil ich meinen Männe übers Internet kennengelernt hab ).
Wenn Dir also der Kontakt mit den KK-Nutzern gut tut u. Du am "realen" Leben" teilnimmst, ists völlig o.k.
Man könnte es am ehesten damit vergleichen, dass ein Arzt, der eine Wunde behandelt, auch nicht den "Finger drauflegen" kann, damit sie schneller heilt. Genauso ists im übertragenen Sinne auch mit einem Psychologen: Die Trauerarbeit, das Verarbeiten der Krankheits- und auch der Sterbephase, kannst nur Du selbst leisten.
Was Dein "Lob" bzw. meine Einschätzung mich betreffend anbelangt, kann ich nur sagen, dass auch ich meine "dunklen" Tage habe, an denen ich mir dann auch die gute alte "warum-ich-Frage" stelle. Oder an denen ich (muss ich ehrlich zugeben) manchmal einen richtigen "Hass" auf alle Gesunden habe. Aber ich gestehe mir diese Gefühle zu. Schließlich habe ich Brustkrebs u. keine Grippe !
Ansonsten bin ja eher der "Pragmatiker". Ich weiß, dass Krebs eine unheilbare Krankheit ist und der Begriff "Remission" nur Heilung auf Zeit bedeutet. Irgendwann wird die Krankheit wieder zuschlagen und dann aber mit voller Wucht. Bei der einen früher, bei der anderen später.

Aber genau dieses Wissen hilft mir dabei, die Zeit, die ich noch habe, mit einer großen Intensität zu leben. Und gewissermaßen habe ich gegenüber den "Gesunden" dadurch (sagen wir mal) einen Vorteil: Gerade weil ich weiß, dass meine Zeit auf diesem Planeten sehr begrenzt sein wird, bin ich dazu in der Lage, Wichtiges vom Unwichtigen zu trennen und das zweitgenannte schnellstmöglich abzuhaken.

Meine Güte: Schon wieder tiefschürfende Gedanken am frühen Morgen (trotz nur eines cafe latte !!!).

Machs einstweilen gut Helmut (u. fühle Dich auch von mir umarmt) .
LG Chris

PS: Liebe Grüsse auch an Hartmut u. wie man unter Elchen so schön sagt "Bis denn u. gut fress".
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