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Alt 07.11.2008, 21:26
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Susanne85 Susanne85 ist offline
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Registriert seit: 20.09.2008
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Beiträge: 165
Standard Hallo erstmal....

Hallo zusammen,

hiermit stelle ich mich nun vor:

Ich heisse Susanne, bin 23 Jahre alt und komme aus dem Raum München. Bei meiner Mama wurde am 05.04.2007 (1 1/2 Monate nach dem Tod meiner an Krebs gelittenen Oma mütterlicherseits) Darmkrebs im Anfangsstadium festgestellt. Ich kenne mich mit den Fachbegriffen nicht aus und schreibe daher umgangssprachlich. 2 Monate nach der Diagnose wurde Mama schließlich ohne Vorbehandlung operiert. Dort wurde dann festgestellt, dass bereits die Lynphen befallen waren und der Tumor, der anfangs ja noch als "harmlos" und ohne Chemo behandelbar bezeichnet wurde, bereits in der Darmwand eingewachsen. Meiner Mutter blieb zwar dank des kompetenten und erfahrenen Arztes der künstliche Darmausgang erspart, leider aber die Chemo und die Strahlen nicht. 40 cm des Dickdarms wurden entfernt. Es ging ihr sehr schlecht, zumal sie ihre Krebsdiagnose4 und den Tod ihrer Mutter gleichzeitig überwinden musste. Beides hat sie bis heute nicht verkraftet...

Im Januar 2008 ging sie nach harter Chemo, Strahlen und enormen Gewichtsverlustes wieder arbeiten. Allerdings nur 3 Wochen. Sie klagte über unglaubliche Kopfschmerzen. Das CT ergab ein Schatten, der als Nervenentzündung diagnostiziert wurde. Die Medikamente machten die Beschwerden leichter, beseitigten sie aber nicht. Wenige Wochen später konnte sie aufgrund starker Schmerzen im Beckenbereich nicht mehr arbeiten. Hier wurde Arthrose aufgrund der Strahlenbehandlung diagnostiziert. Auch hier verhalfen die Medikamente zur Schmerz-Erträglichkeit. Aber nicht zu Heilung. Dann am 05.04.2008 (1 Jahr nach der Darmkrebs-Diagnose) ein erneutes CT. Diagnose = Knochenmetastasen - unheilbar.

Die Behandlung wurde auf eine Infusion, die den Abbau der Knochen verhindert bzw. verzögert und auf eine erneute Chemotherapie festgelegt.

3 Monate später erneutes CT, nachdem sie mit dem Notarzt nachts aufgrund der Schmerzen ins KH gebracht wurde (übrigens auch wegen eines Darmverschlusses, wobei weitere 20 cm des Darms entfernt wurden): Lebermetastasen.

Behandlung: Weiterhin Chemo.

Seit einem halben Jahr wird meine Mutter (übrigens derzeit 44 Jahre alt) durchgehend mit der Chemo behandelt.

Diagnose 05.11.2008 (vorgestern): Die Chemo hat nicht angeschlagen. Das Gegenteil: Die Metatasen sind schlimmer. Sogar der Magen ist schon befallen.

Geplante Behandlung: stärkere Chemo.

Der Grund, warum ich hierher gekommen bin, ist folgender:

1. Sind bereits 3 nahe Familienmitglieder an verschiedenen Krebsarten gestorben. Ich selbst bin allein deshalb schon gefährdet. Es besteht ein weiterer medizinisch bewiesener Risikofaktor bei mir. Dass heisst, ich habe Angst, auch zu erkranken.

Der zweite Grund ist, dass ich allein bin. Mein Vater ist seit 25 Jahren Alkoholiker, meine Schwester zieht sich zurück, weil sie (denke ich) nicht weiss, wie sie damit umgehen soll. Ich bin völlig allein damit, mit dem immer näher kommenden Tod meiner Mutter (wurde mir durch die Ärtze gesagt), mit meiner Angst vor dem "Danach" und der momentanen Situation, mich völlig allein um die Psyche, die medizinische Versorgung und alle Verwaltungsangelegenheiten meiner Mama zu kümmern. Ich suche hier Kontakte, die meine Situation nachempfinden können.

Ich weiss, dass sich dieser Beitrag sehr abgeschlagen und kalt "anhört" oder "anfühlt". Ich bitte euch, zu verstehen, dass es nicht meine Art ist, sofort mit den Emotionen herauszusprudeln. Dies begründet auch mein Bedürfnis nach einem eher in die Richtung "persönlich" gehenden Kontakts Ich hoffe sehr, dass mein mehr auf Fakten, als auf Ängste und Emotionen basierender Beitrag nicht vor einer Kontaktierung abschreckt. Denn: Ich habe Angst, bin verzweifelt, tieftraurig und fühle mich allein und verlassen.

Danke für eure Zeit, diesen Beitrag zu lesen. Und danke, falls ihr mich kontaktiert.

Viele Grüße


Susanne

Geändert von Susanne85 (05.12.2008 um 10:16 Uhr)