[Regentrude]

Liebe Bellarina,

natürlich hoffe ich und wünsche ich euch, dass deiner Mama geholfen werden kann.

Ich weiß nicht, ob es dich tröstet, aber ich weiß noch genau, wie meine beste Freundin schwanger war und dann starb im 7. Monat ihre sehr, sehr, sehr geliebte Oma sehr, sehr schnell an Lungenkrebs. Meine Freundin hat das unheimlich mitgenommen und sie hat nächtelang geweint und sich Sorgen gemacht, ob ihre Trauer dem Baby schaden würde. Nun ist dieses Kind dreieinhalb Jahre alt und ganz besonders. So als hätte sie mache Eigenschaften von der Uroma ganz direkt weitergegeben bekommen. Sie ist so klug und dennoch ganz unbeschwertes Kind.

Ich selbst bin nicht schwanger, habe aber eine dreijährige Tochter, die ich auf das Sterben ihrer Oma - meiner Mutter - irgendwie vorbereiten oder zumindest ihre Gefühle dann begleiten muss. Das beschäftigt mich sehr. Aber wie cicabohna auch sagte, das Kind gibt einem so eine Kraft, wie man es nie vorher für möglich gehalten hätte. Wann immer ich meiner Tochter auch nur eine Minute zuhöre, weiß ich, alles wird, alles ist gut.

Ich kenne auch deine mitleidigen Gefühle so gut. Bei meiner Mutter geht es so langsam, aber sicher zuende, denke ich, und alles ist erträglich, aber nicht, sie leiden zu sehen. Aber was ist die Alternative? Weggehen? Wegsehen? Nee. Nee.