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Alt 29.01.2002, 16:08
Gast
 
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Standard hilflosigkeit...

Hallo Anne,

das "um eine herum tänzeln" kenne ich sehr gut. Meine Mutter ist an Speisröhrenkrebs gestorben. Während der Krankheit war es sehr schwer, mit ihr zu reden, weil sie auch nicht wollte. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht locker lassen soll. Sprich Deine Ängste an, versuch ihr klarzumachen, dass es enorm wichtig ist, über dieses Thema zu reden. Denn ich bin mir fast sicher, dass sie sich auch nicht traut, weil sie Dich ja schonen will. Mach ihr klar, dass Du ganz genau bescheid weißt über Ihre Krankheit und die Aussichten, dass man Dir nichts vormachen braucht.
Das hat mir und meiner Mutter geholfen, die Krankheit anzunehmen und auch das, was sich verändert.
Stark sein brauchst Du nicht, damit machst Du Dir und Deiner Mutter was vor, Du brauchst nicht Schauspielern und so zu tun, als würde es Dir nichts ausmachen, Deine Mutter fühlt mit Sicherheit, dass das eigentlich nicht der Fall ist. Das Wichtigste ist, sich fallen zu lassen, zu reden, Über Ängste, Hoffnungen, auch was einem Stinkt!!!!
Ich habe vieles nicht angesprochen und bereuhe es jetzt sehr.
Denn jetzt kann ich nicht mehr mit ihr reden....
Und: Alles hat einen Sinn! Auch wenn man den im Moment nicht sieht.
Das klingt jetzt echt blöd, aber wäre meine Mutter nicht krank geworden, dann hätte ich jetzt immer noch Essstörungen, aber durch die Krankheit hat sich meine Sichtweise zu gewissen Dingen verändert, dass Schönheit oder Schlank sein sowas von unwichtig ist, man kann das Leben so arg geniesen, es gibt so viele Dinge, die Spaß machen.....all das wurde mir erst nach der Krankheit bewußt.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel viel Kraft, und wenn Du reden möchtest, dann maile mir, wenn Du willst...
Liebe Grüße
sabine.roeder@web.de
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