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Alt 27.08.2004, 07:37
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Seit gestern haben wir aufgrund der nun doch vorliegenden Befunde (zweite Färbung der Schnitte) der entnommenen Gewebsproben
und dem durchgeführten Gespräch mit den zuständigen Ärzten genauere Informationen erhalten.

Mein Vater hat an ein Adenokarzinom am Hauptbronchus der linken Lungenhälfte. Ebenfalls befallen ist auf dieser Seite der Unterlappen.

Die Klassifizierung wurde wie folgt vorgenommen: T3 N1-2(?) M1(???)

Bezüglich N wollte man von Ärzteseite keine definitive Aussage machen , fest steht das zwei Lymphknoten vergrößert sind.
M1 bezieht sich auf eine sehr kleine Stelle im rechten Lungenflügel die zumindest etwas fragwürdig erscheint ("könnte auch eine Narbe sein").

Mein Vater wird für die Durchführung einer OP vorgeschlagen.

Ziel der OP: Komplette Entfernung des linken Lungenflügels.

Mind. zwei Dinge könnten gegen eine OP-Fähigkeit sprechen:
a) Das Karzinom hat wohl direkten Kontakt zur Pulmonalarterie
b) Körperliche (Herz) Belastbarkeit, mein Vater hat im vergangenen Frühjahr 5 Bypässe erhalten.

Er macht heute ein Belastungs-EKG und wird über Ultraschall am Herzen untersucht.

Entschieden ob OP ja oder nein wird am kommenden Montag in einem Gremium von Chirurgen, Radiologen, Pneumologen,... .

Leitender Chirurg bei einer OP würde Prof. Meyer von der Uni Mainz sein.

Eine mögliche Alternative wäre nach Ansicht der Ärzte auch das man zunächst eine Chemotherapie vorzieht um das Karzinom
auf eine besser operationsfähige Größe zu bringen.

Ich hoffe sehr auf eine OP da ich glaube dass dies seine letzte Chance ist.

Außerdem werde ich heute mit einem ganzheitlichen Arzt den ich persönlich gut kenne zusammentreffen um alternative Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Für Tipps bin ich unendlich dankbar.
(spezialisierte Kliniken für gerade diese OP, alternative Behandlungsmöglichkeiten, einfach alles was weiterhilft)


Psychische Situation:

Es ist alles so schwer.
Ich habe mich mittlerweile so intensiv informiert, so viel gelesen, das ich den Spagatzwischen Mutmachen gegenüber meinen Eltern und meiner Schwester, sie wissen über die Krankheit und die Behandlungsmöglichkeiten
(negative Eigenschaften, schlechte Erfolgsaussichten)
sehr wenig, nur sehr schwer schaffe.
Es fällt schwer klare Gedanken zu fassen.

Andererseits muss ich weitermachen denn ich habe die Gewissheit das ich damit meinem Vater eine gutes Gefühl / Aufbruchsstimmung
gebe weil er merkt das jemand alles in Bewegung setzt was möglich ist.
Das merke ich wenn er mit mir spricht, denn auf diese besondere Art hat er dies noch nie getan.

Er geht fest davon aus das er diese Krankheit besiegt und diese Grundhaltung werde ich bei ihm aufrechterhalten.

Herzliche Grüße
Christian
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