AW: Ösophagus-Carcinom od. Adenocarcinom?
Liebe Michaela,
mein Vater spritzt sich seit der Chemo- und Strahlentherapie, welche beide vorgängig der Operation stattfanden, in Absprache mit den Onkologen dreimal wöchentlich ein Mistelpräparat (Iscador) und wird das auch weiterhin tun. Das ist aber weder krebsheilend noch -vorbeugend, sondern dient vor allem zur Stärkung des Immunsystems. Welche zusätzlichen homöopathischen Behandlungen Dein Vater auch immer machen möchte, so sollte er das aber nur in Koordination mit den behandelnden Ärzten tun, denn nicht alle Mittel sind für alle Krebsarten oder zusammen mit der jeweiligen schulmedizinischen Therapie geeignet.
Prognostisch gesehen, werden die im unteren Teil der Speiseröhre liegenden Tumore als eher günstiger beurteilt. Tut Euch aber den Gefallen und gebt nicht allzu viel auf Prognosen und Statistiken. Jeder Mensch reagiert anders auf eine solche schwere Erkrankung, und es kommen viele verschiedene Faktoren zum Tragen, die einen Einfluss auf deren Verlauf haben können (z.Bsp. Stadium bei der Diagnosestellung, körperliches Allgemeinbefinden, psychische Einstellung). Wichtig ist, dass die Familie voll und ganz hinter den Entscheidungen des Betroffenen steht, für ihn da ist, ihm zuhört, wenn er reden möchte, und mit ihm schweigt, wenn er schweigen möchte. Sollten die Ärzte etwas erzählen oder vorschlagen, was Ihr nicht versteht oder nachvollziehen könnt, dann fragt ihnen Löcher in den Bauch, bis ihr alles begriffen habt. Arzt und Patient müssen ein Team bilden, das am gleichen Strick zieht. Das kann nur dann funktionieren, wenn zwischen den beiden ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis besteht und alle Fragen offen besprochen werden.
Macht's gut, liebe Grüsse
Esther
PS: Wenn Du weitere Fragen hast, melde Dich bitte jederzeit.
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Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte und war froh ..... und es kam schlimmer.
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