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Alt 21.05.2012, 22:24
Aquintos Aquintos ist offline
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Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Anteilnahme und Eure gedanklichen "Drücker".
Die nächste Zeit wird schwer werden. Er fehlt uns jetzt schon an allen Ecken und Kanten. Meine Mutter und ich versuchen uns, so gut es geht, abzulenken.
Ich glaube, daß Tiefpunkte und das plötzliche Trauern mit Heulattacken einfach dazugehört. Man sollte sich nicht dafür schämen, wenn man heulend im Supermarkt vor dem Lieblingsjoghurt des Papas steht :-)

@ messagio
Es freut mich, daß es bei Euch so gut läuft und Ihr diese Müdigkeit in den Griff bekommt. Geniesst Euren Urlaub. Solange solche Unternehmungen noch möglich sind, solltet Ihr jeden Tag ausnutzen. Ich drücke die Daumen, daß es weiter so stabil bleibt.

@nala
Das was Du mitmachst steht mir alles noch bevor. Ich kann Deine Verzweiflung gut verstehen. Aber alle Wut und Hass machen diese Krankheit nicht kleiner. Wir alle, die Betroffen sind, haben uns gewünscht, daß es eine Linderung gibt, daß 1 Jahr doch so viel mehr Lebensqualität bringt als 4 Wochen. Und wäre es ein Jahr geworden, hätte man sich wenigstens noch 1 Woche zusätzlich gewünscht. Man wäre nie zufrieden.
Wenn mein Papa nochmal für 1 Tag nach Hause könnte (bei klarem Verstand, so wie er vor seiner Krankheit war) hätte ich ihm noch viele Dinge sagen können, ihn viel mehr knuddeln können als ich es am Samstag getan habe.

@sunni
Es geht alles weiter seinen Lauf. Irgendwie muss es ja weiter gehen.
Kraft dafür können wir gut brauchen. Erst haben mich doe "Kraft"-Wünsche durcheinander gebracht. Wieso soll man hinterher "Kraft" brauchen, wenn man doch nun alles überstanden hat? Als der Anruf kam, daß mein Papa verstorben ist, dachte ich "Jetzt ist das alles endlich alles vorbei. Keine Fahrten mehr ins KKH, kein stundenlanges Sitzen am Bett....endlich habe ich mal wieder Zeit".

Jetzt, nach den wenigen Stunden die es erst her ist, weiss ich was gemeint ist.
Das Vermissen fängt an, die Stimme fehlt, das "meckern" :-), die Gewohnheiten und Macken von ihm fehlen, sein leerer Platz, die stehengelassenen Schuhe im Flur, die Jacke am Haken an seinem gewohnten Platz.
In jeder Ecke lauert eine Erinnerung...und es braucht Kraft, darüber hinwegzusehen...über die Erinnerungen an einen Menschen, der nie wieder an seinem gewohnten Platz sitzt, seine Jacke nie mehr anziehen wird.

Schlimm war heute die Mailbox meiner Mama....seine Stimme darauf aus dem KKH "Ruf mich gleich mal an", als er gerade ein paar Tage da war. Man hört es nie wieder.
Die nächste Zeit wird nicht ohne sein.

Lieben Gruß
Aqui
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