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Alt 08.03.2004, 17:51
Bärchen`s Petra Bärchen`s Petra ist offline
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Standard erfahrung mit oraler chemo xeloda

Hallo Egar, Hallo Tanja,

sorry, habe keine Mail bekommen, dass Ihr geschrieben habt. Wollte auch das Wochenende mit meinem Mann genießen ;-).
@ Egar
Mein Mann (42) hat Darmkrebs mit Resttumor inoperabel.
Genau Infos über die Durchführung der nächsten Therapie haben wir auch noch nicht aber hier das was ich bisher gefunden habe. Aber unter der angegebenen Adresse von Freiburg findet man viele Infos und auch Kontaktadressen.
LG Petra


Folgende Informationen aus „Menschen der Woche° im.SWR mit Frank Elsner vom 17.01.2004 und
www.Klinik für Tumorbiologie Freiburg beschreiben Details.

Klinische Angiogenese

Die Forscher sprechen von einer neuen Ära im Kampf gegen Krebs. Erste Erfolge in der Gefäßblocker-Studie an Versuchspersonen stimmen die Experten optimistisch. Eine neue Therapieform versucht, die Neubildung von Gefäßen und damit das Wachstum von Krebsgeschwulsten zu verhindern. Dr. Joachim Drevs forscht in diesem Bereich und ist an der Entwicklung eines „Gefäßblockers" beteiligt.
Das Angebot neuer Therapien umfasst folgende Studien:
Antiangiogenese: Medikamente (meist in Tablettenform), die eine Neubildung von Blutgefäßen in Tumoren und in Metastasen unterbinden und damit den Tumor "aushungern" (vier Studien).
PEG-Glutaminase: Medikament zum Abbau des Eiweißstoffes Glutamin im Blut. Glutamin gilt als wichtiger Wachstumsfaktor für Krebs.
MCP: Mit diesen naturheilkundlichen Mittel auf der Basis mittelkettiger Pektine wird die Hemmung der Metastasierung von Tumoren angestrebt.
Impfung gegen Prostatakrebs: Impfung mit PSA-Peptid beladenen Immunzellen für Patienten, die nicht mehr auf Hormontherapie ansprechen.
DOXO-EMCH: Antitumoral wirksames Prodrug, in der Klinik für Tumorbiologie entwickelt, zur Verringerung der Nebenwirkungen von Chemotherapie (Schädigung des Knochenmarks, Entzündungen der Schleimhäute, Erbrechen, oder Haarausfall).
Welche Patienten können teilnehmen?
Die Teilnahme an neuen Therapien ist für all diejenigen Patienten möglich, die an soliden Tumoren leiden und bei denen Chemotherapie nicht mehr wirksam ist oder auf Grund gravierender Nebenwirkungen nicht mehr verantwortbar eingesetzt werden kann.
Tumorarten
Zu den Tumorarten, die im Rahmen neuer Therapien behandelt werden, gehören solide Tumoren wie Brustkrebs, Lungenkrebs, Dickdarmkrebs etc.

Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die der Gefäßneubildung zu klinisch erforschen, um Therapiekonzepte zu erarbeiten, die für den Patienten umsetzbar schnell sind.

Die Aufgaben der Arbeitsgruppe
Ziel der Arbeitsgruppe Klinische Agiogenese ist die Erforschung der Bereiche der Gefäßneubildung, die klinisch relevant sind, um diese zu identifizieren und Therapiekonzepte zu erarbeiten, die für den Patienten schnell umsetzbar sind. Dabei werden die Schwerpunkte auf die bisher noch unklare Selektivität in der Knochenmetastasierung, die Matrix-Metalloproteinasen, neue Anwendungstechniken der Chemotherapie und neue Zielstrukturen gesetzt.

Die Rolle der Angiogenese bei Knochenmetastasen
So gut die Mechanismen der Metastasierung heute bereits erforscht sind, so ungeklärt ist nach wie vor, warum bestimmte Organe von speziellen Tumoren befallen werden. So findet man bei Patienten mit Mamma- oder Prostatakarzinomen eine deutlich höhere Rate von Knochenmetastasen als bei Patienten mit anderen Tumorerkrankungen. Die Aufdeckung des hierfür verantwortlichen Mechanismus kann eine entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung neuer Therapiestrategien zur Vermeidung von Knochenmetastasen darstellen. Die Klinik für Tumorbiologie versucht daher, die Unterschiede zwischen Endothelzellen aus dem Knochen von Patienten mit Knochenmetastasen und Endothelzellen aus dem Knochen von Gesunden aufzuzeigen. Bei den Untersuchungen selbst soll insbesondere auf Unterschiede bezüglich der Aktivierung der Gefäßzellen durch Stimulatoren (zum Beispiel VEGF, Angiopoetin) geachtet werden.
Therapeutisch wird hierbei bereits das Potential von Knochen - stabilisierenden Substanzen (Bisphosphonaten) auf die Gefäßneubildung im Knochen im Rahmen von Zell- und Tierversuchen überprüft
Matrix-Metalloproteinasen
Matrix - Metalloproteinasen (MMPs) sind in der Lage sämtliche Bestandteile des Gewebes aufzulösen und spielen daher eine wichtige Rolle beim Wachstum von Tumoren und deren Gefäßen. Hemmstoffe der MMPs stellen somit einen vielversprechenden Ansatz in der Tumortherapie dar, der nicht nur die Tumorzelle, sondern auch die Gefäßzelle zum Ziel hat. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Präklinische Forschung II der Klinik für Tumorbiologie (Dr. F. Kratz) sollen zwei MMPs als Ziele für neue Hemmstoffe geprüft werden. Hierzu werden die im Bereich Präklinische Forschung II entwickelten Methoden eingesetzt und im Rahmen von Tierversuchen getestet.
Metronomische Chemotherapie
Metronomische Chemotherapie bedeutet die Verwendung niedrig dosierter und kontinuierlich verabreichter Chemotherapie mit dem Ziel, die Gefäßzellen des Tumors in ihrem Wachstum zu hemmen. Hierbei macht man sich die Eigenschaft der Chemotherapeutika, auf alle sich teilenden Zellen zu wirken, zu nutze. In Zellversuchen konnte bereits gezeigt werden, dass zur Behandlung der Tumorgefäßzellen bis zu 10.000fach geringere Dosierungen von Chemotherapeutika notwendig sind. Bislang verwendet die konventionelle Chemotherapie hohe Dosierungen, um eine hohe Wirksamkeit zu erreichen. Sie behandelt damit zwar die Tumorzelle adäquat und wirkt aber nicht auf die Blutzufuhr zum Tumor ein. Das heißt, in den für den Patienten notwendigen Therapiepausen erholen sich die Blutgefäßzellen des Tumors und versorgen diesen wieder mit Nährstoffen.
Ziel der Versuche ist es derzeit, die geeignetsten Chemotherapeutika für die kontinuierlich niedrig dosierte (metronomische) Anwendung zu finden und diesem dem Patienten zur Verfügung zu stellen
Neue therapeutische Ziele der Tumorangiogenese
Neue Ziele zur Hemmung der Gefäßneubildung stellen das Endothelin und die Selektine dar.
Endothelin findet sich überwiegend in glatten Muskel- und Gefäßzellen der Leber. Vermehrt kommt es auch bei einer Vielzahl von Tumoren vor. Bisher ist die Entwicklung von Endothelin auf kardiovaskuläre Erkrankungen beschränkt gewesen. Diese Vorarbeiten macht sich die Klinik für Tumorbiologie zu nutze, um rasch entsprechende Hemmstoffe für die Anwendung am Patienten zu entwicklen.
Selektine werden für den Transport von Tumorzellen im Blut benötigt. Eine Hemmung dieser Stoffe könnte daher dem direkten Ziel dienen, die Metastasierung zu verhindern. Um entsprechende Hemmstoffe zu finden, ist zunächst eine genaue Charakterisierung der Selektine erforderlich.
Kontakt:
Klinik für Tumorbiologie
Dr. Joachim Drevs
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