Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 24.09.2017, 05:16
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.

Liebe Mari57,

Zitat:
...aber wir wollen in diesem Jahr unseren 40. Hochzeitstag gemeinsam erleben.
Wir sind von allen Ärzten sehr gut Informiert worden. Mein Mann fühlt sich im Krankenhaus gut aufgehoben und behandelt. Ich denke das hilft ungemein und zwar uns beiden.
Schön, wenn Ihr den 40. Hochzeitstag erleben könnt; denn dann seid Ihr ja schon im Edelsteinbereich (Rubin) angelangt.

Ich teile Deine Sichtweise:
Die gute und umfassende Information durch Ärzte bildet Vertrauen und führt dadurch auch dazu, daß man sich gut aufgehoben fühlt.
Was m.E. sicher auch Einfluß darauf hat, daß eine Therapie günstig verlaufen kann.


Zitat:
Wie Gesund ist ein Mensch mit 75? Das ist wie beim alten Auto, vieles ist schon verbraucht aber läuft noch. :-)
Ja - das ist ein recht zutreffender Vergleich.
Wir menschlichen "Oldtimer" stellen eher verwundert fest, wie so manches nach und nach "zusammenbricht".
Unbeeindruckt davon "weitermachen" bewährt sich dabei immer wieder.
Kratzt doch an sich nicht weiter, wenn bei Oldtimern nicht mehr alles so "rund" läuft, wie bei Höchstleistungs-Zeiten von ihnen.
Hauptsache: es läuft überhaupt noch alles so einigermaßen.
(Womit ich jetzt nicht gerade Inkontinenz meine. )


Was mich bei meiner Krebs-Therapie am meisten beeindruckte war, wie schnell es möglich ist, ein "krebsverseuchtes" und total am "Boden darniederliegendes" Immunsystem "reparieren" zu können.


Zitat:
Ich weiß das es noch "normal" ist aber wenn man den Mann von früher vor Augen hat und wie er noch im April schwere Waschbetonplatten geschlept hat und ihn jetzt sieht, abgemagert (zumidest in meinen Augen) und die Kraftlosigkeit erlebt, ist es beängstigend.
Mach Dir darüber bitte keine großartigen Gedanken und laß Dich vom Erscheinungsbild Deines Mannes auch nicht ängstigen.
Denn selbst, wenn jemand eine Chemotherapie bzgl. Nebenwirkungen nicht sonderlich "strapaziert", "kostet" sie dennoch enorme Kraft.

Hier im Forum kannst Du immer wieder lesen, daß dies unausweichlich ist.
Meistens erfolgt der eklatante "Kraft-Einbruch" etwa in der Mitte der Therapie oder kurz danach.
Auch bei mir war das so, obwohl ich "hart im Nehmen" bin und körperlich topfit und gesund war.

Zwischen meiner Onkologin und mir "stimmte die Chemie" perfekt:
Wir verstanden uns blendend - ein Glücksfall.

Nach meiner erfolgreich beendeten Therapie riet sie mir eindringlich:
"Drehen" Sie ja nicht gleich wieder "voll auf", weil es noch dauert, bis Sie wieder "voll auf der Höhe" sind.
Ihren Rat befolgte ich und "schonte" meinen Körper noch ca. 1 Jahr lang (nach der Therapie) ganz bewußt.

Damit will ich sagen, daß man auch günstigstenfalls nicht gleich nach einer Therapie wieder die volle Leistungsfähigkeit erwarten sollte.
Wozu auch??
Auch Dein Mann wird nach geraumer Zeit wieder das bewerkstelligen können, was er will.
Sogar leichter, weil er nicht mehr überflüssiges Körpergewicht "herumschleppen" muß.
40 kg <=> 1,6 Säcke Zement.

Zitat:
Ich koche ihm das was er gerne möchte und auf anraten der Ärzte ist z.B. Sahne ein guter Begleiter im Essen geworden.
Sag bloß, Sahne war auch nicht vorher schon ein guter Begleiter.
Und mach bitte weiter damit, Deinen Mann mit dem zu "bekochen", was er gerne möchte.
Ist ja schließlich der angenehmste Teil einer Chemotherapie:
Essen zu können, was das Herz begehrt.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
Mit Zitat antworten