Einzelnen Beitrag anzeigen
  #31  
Alt 07.04.2011, 21:12
Olli-Minden Olli-Minden ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.01.2011
Beiträge: 75
Standard AW: Besser als ein Lottogewinn

Hallo ihr Lieben,

nach längerem Schweigen möchte ich nun mal wieder etwas über den Gesundheitszustand meiner Mutter berichten.

Von ihrem Zusammenbruch, über den ich hier ja bereits geschrieben hatte, hat sie sich innerhalb kürzester Zeit wieder vollständig erholt. Die Ärzte im Krankenhaus haben sie von Kopf bis Fuß durchgecheckt, aber keinerlei körperliche Ursachen gefunden. Am warscheinlichsten sei daher wohl eine kurzfristige seelische Überlastung. Bei den Untersuchungen wurde "lediglich" eine leichte Herzinsuffizienz festgestellt, die allerdings nach Aussage des behandelnden Internisten keinen größeren Anlass zur Sorge bietet. Von einer Chemo-Therapie, wie sie vom Tumor-Board des Brustkrebszentrums empfohlen worden war, hat er allerdings abgeraten. Die Frauenärztin meiner Mutter hatte sich im Vorfeld ja bereits ähnlich geäußert. Seit gut einer Woche läuft jetzt die Strahlentherapie. Außerdem seit zwei Wochen AHT. Bislang steckt sie beides nahezu nebenwirkungsfrei weg. Ab und zu treten lediglich leichte Hitzewallungen auf, über die sie scherzhaft sagt, dass wären wohl ihre zweiten Wechseljahre. Überhaupt hat sie sich seit der Diagnose und der erfolgreichen OP sehr zum Positiven verändert. Sie lacht mehr als früher, wirkt selbstbewußter und ist unternehmungsfreudiger denn je. Nachdem sie früher ein regelrechter Stubenhocker war, macht sie nun jeden Tag zusammen mit meinem Vater einen mehr oder weniger ausgedehnten Spaziergang. Für den Fall, dass sie unterwegs mal eine Pause einlegen will, haben wir ihr den Rollator meiner Frau "angedreht". Nachdem sie sich anfänglich noch ein wenig geziert hat (O-Ton: "Ich bin doch keine alte Frau" (sie wird demnächst 74)), möchte sie nun nicht mehr darauf verzichten. Alles in allem kann ich sagen, dass ich sehr froh darüber bin, dass es meiner Mutter im Augenblick so gut geht. Was ihren Krankheitsverlauf betrifft, so hat sie bislang glücklicher Weise gegen so ziemlich jede Statistik verstoßen, die auf ihren Fall anzuwenden wäre. Weder waren nach der langen Zeit, in der der Krebs ungestört wachsen konnte, Metastasen festzustellen, noch hat sie durch den Verlust ihrer Brüste psychische Probleme bekommen. Auch die Wundheilung verlief überduchschnittlich schnell und gut. Nun hoffen wir, dass die für Mai anstehende erste Kontrolluntersuchung ebenso positiv verläuft.

Wenn ich dann hier im Forum lese, wie anders es auch hätte kommen können, bin ich zum einen sehr dankbar und wünsche mir zum anderen, die Situation meiner Mutter kopieren und auf all die übertragen zu können, die leider nicht so viel Glück haben.

Liebe Grüße und alles Gute
Oliver
Mit Zitat antworten