Einzelnen Beitrag anzeigen
  #30  
Alt 16.03.2012, 10:32
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Auch bei meinem Papa Diagnose Lungenkrebs

Liebe Steffi,

ange hat Recht! Ist doch wohl klar, dass du in dieser Situation nicht anderen Menschen noch hilfreiche Tipps geben kannst. Mir geht es so wie ange, ich hoffe auch immer, dass ich euch irgendwie weiter helfen kann mit kleinen Dingen. Manchmal funktioniert das, wenn krankheitsverläufe ähnlich sind. Oder man jemandem einfach nur mitteilt, dass man sich genauso gefühlt hat. Dann fühlen wir uns alle nicht so allein und hilflos! Mir geht es zumindest so. wenn ich weiß, dass andere ähnlich empfinden, dann weiß ich auch, dass ich mit meinen Sorgen, Ängsten und Verwirrungen nicht allein bin und verstanden werde. Allein das ist schon eine Bereicherung.
Mensch, dein Papa muss aber auch sehr viele Medikamente nehmen, der arme Kerl! Ist Oxygesic auch ein Morhinhaltiges Medikament? Mein Papa hatte Durogesic. Als er heim kam 125 mg Pflaster alle 72 Stunden, aber zum Schluss dann 175 mg. Außerdem Arcoxia, Dexamethason, PAntozol, Novalgin (die Tropfen sollen eine sehr gute Ergänzung zu Morphin sein), MCP, Haldol, Remestan, Sevredol und Ondansetron (diese Tabletten sind großartig, wenn einem übel ist! Man legt sie einfach unter die Zunge und sie haben innerhalb von Minuten geholfen!) Und die letzten Tage bekam er dann auch Tavor (zur Beruhingung, weil er ja kaum mehr schlafen konnte, immer nur ca. 1 Stunde am Stück). Thrombosespritzen hat auch mein Papa von Anfang an bekommen, d.h. so lange er konnte, hat er die sich selbst gespritzt.
Der Tipp von ange mit dem Trinken ist auch gut! Mein Vater hat eigentlich immer nur Wasser getrunken und davon reichlich. Kohlensäurehaltige Getränke oder Wasser ging gar nicht und Säfte waren ihm aufgrund der veränderten Geschmacksnerven allesamt zu sauer.
Ach mensch, ich wünsche euch, dass dein Papa sich ein wenig berappelt. Aber ich bin mir sicher, dass auch wenn er körperlich sehr geschwächt ist, es ihm seelisch einfach nur gut tut, daheim zu sein. Das ist einfach so viel angenehmer als im Krankenhaus!
Und du versuch mal, am Wochenende auch ein paar Sonnenstrahlen zu tanken! Du brauchst ein wenig Licht und Wärme, um Energie aufzutanken. Und zwischendurch musst du immer mal an dich selbst denken!!! Das ist gaaaaaanz wichtig! Schließlich bist du auch noch da und meist schraubt man seine eigenen Bedürfnisse sehr, sehr weit zurück, bis man sie halbwegs vergisst. Ich fühlte mich sogar schlecht, wenn ich mich zwischendurch mal für ein paar Stunden amüsieren konnte. Dabei ist das so wichtig, das Lachen nicht zu verlernen. Also, raus in die Natur und Sonne tanken!!! Versprochen?!
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
Mit Zitat antworten