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Alt 12.10.2005, 11:11
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Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Hallo Gaertner,

mein Vater ist letztes Jahr im Juni gestorben. Das war schwer und ist es noch. Ich bin aber ganz sicher dass der Verlust des eigenen Kindes damit überhaupt nicht zu vergleichen ist, weil es ja "natürlich" ist dass die Eltern vor uns gehen, auch wenn man es sich immer später und unter nicht so schrecklichen Umständen gewünscht hätte, auf jeden Fall noch nicht JETZT.... Mein Vater war 68 J.

Ein paar Monate vor meinem Vater hat meine Freundin ihre 11jährige Tochter bei einem Verkehrsunfall verloren. Vieles in der Trauer läuft sicher ähnlich ab, und wir sind uns sicher näher als uns viele andere Menschen sind die nicht trauern. Aber ich weiss dass ich ihren Schmerz nicht nachfühlen kann. Ich gehe emotional mit soweit ich es kann und versuche es mit zu tragen, aber es ist ihr Schicksal, es ist ihr Kind das jetzt fehlt und nicht meines.

Aber durch die Nähe zu ihr habe ich vielleicht eine kleine Ahnung davon wie es bei Dir/Euch aussehen mag, auch wenn ich Eure Geschichte sonst nicht kenne. Wenn ein Kind vor den Eltern geht, ist das unbegreiflich.

Es ist bestimmt ein guter Weg, sich professionelle Hilfe zu suchen. Ich glaube das wichtigste ist (ich war selbst in Therapie) dass Du zu dem/der Thera ein gutes Verhältnis aufbauen kannst, das braucht etwas Zeit, Hauptsache die Chemie stimmt erst mal. Sonst lieber noch mal weiter kucken... Auch nicht alle Psychologen kennen sich mit dem Thema Trauer gleich gut aus oder sind gleich kompetent. Aber wenn Du Dich erstmal so halbwegs gut aufgehoben fühlst, wird es Dir bestimmt weiter helfen.

Kennst Du die Internetseite "Leben ohne Dich" für verwaiste Eltern?

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

Kerstin
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