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Alt 08.05.2005, 18:57
Gast
 
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Standard Metastasen vom Karzionid

Hallo liebe Leidensgenossen,

ich bin der von ganz oben. Mittlerweile hatte ich neben anderen Medikamenten über 1 Jahr Behandlungen mit Roferon-A3 (Interferon). Das musste man sich täglich selbst spritzen. Weil mir die Nebenwirkungen gar nicht gut bekamen, stellte man auf Monatsdepots von Sandostatine LAR 20 um. Mir ging es zwar einige Monate besser, aber ich hatte oft Schmerzen, die ich mit starken Anti-Schmerzpflastern unterdrückte, – mir allen Nebenwirkungen.

Eigentlich sollte dieses Sandostatine 20, das ein künstlicher Interferonersatz (Octreotid) ist, ja nur die lästige tägliche Selbstspritzung ersetzen und die Nebenwirkungen reduzieren. Tat es aber nur zum Teil. Im Dezember 2004 stellte man fest, dass sich Metastasen in der Leber gebildet hatten. Dadurch bekam ich Flushes (Hitze- und Kälteanfälle) in viertelstündlichen Intervallen und es ging mir so schlecht, dass ich etwa 1½ Monate bettlägerig war.

Das Sandostatine 20 wurde abgesetzt. Nun spritze ich mir viermal täglich Sandostatine 100 ug, damit sich die Metastasen in der Leber zurückbilden. Mir als Laien ist es schleierhaft, wieso dieses Zeugs in einer anderen Zusammensetzung und bei Selbstspritzung (toll, 4 x am Tag!) helfen soll. Aber immerhin haben die verdammten Flushes so abgenommen, dass ich nur noch einmal in der Nacht mit feuchtem Hemd aufwache.

Mal sehen, was als nächstes kommt. Wenn bzw. falls die Metastasen in der Leber wieder weg sind, ist eine Chemotherapie auf Tablettenbasis geplant. Davor hab’ ich natürlich auch wieder Angst.

Ich habe auch verschiedene Ärzte befragt. Das Problem ist, dass unser Krebs anscheinend sehr selten ist. Das bedeutet, dass die Forschung da noch sehr weit zurücksteht, im Verhältnis zu anderen Krebsarten. Wir sind also alle noch Versuchskaninchen. Ein Röntgenarzt hat mir einen Handaufleger empfohlen; dabei hat er wohl eher an sich gedacht.

Aber manchen Leuten hilft auch das, genauso wie das mit der positiven Lebenseinstellung. Ich bin da leider nicht so optimistisch, man kann sich auf Befehl auch nicht ändern, möchte aber denen, die daran glauben, das auf keinen Fall ausreden.

Gruß, Peter
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