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Alt 08.11.2003, 23:43
Gast
 
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Standard Hoffnung oder nicht?

Ich beobachte seit einiger Zeit das Forum und möchte kurz oder auch lang etwas schildern: mein Stiefvater ist am 7.9.2003 lt. der Diagnose am kleinzelligen Bronchialkarzinom verstorben. Es liegen 1 1/2 Jahre der Hoffnung oder eben Nicht Hoffnung hinter uns allen. Zeiten, die gut, erträglich, nicht gut oder unerträglich waren. Nun ist er nicht mehr auf dieser Erde. Ich habe versucht, in diesem Forum Antwort zu finden, ob irgendetwas oder irgendwer ihm hätte helfen können. Nun bin ich schlussendlich zu der Erkenntniss gekommen: nein. Der Einzige, der hätte helfen können, wäre er selbst gewesen! Ich mache mir immer noch Vorwürfe, weil ich ihn gedrängt habe, sich zu bewegen, etwas zu unternehmen, sich nicht hängen zu lassen, positiv zu denken. Aber all dies war ihm nicht möglich. Vorbelastet durch Stoffwechselbedingte Depressionen (mit Attacken, die 2 Jahre angehalten haben), sah er das Leben nur negativ. Bei schönem Sonnenwetter kam der Kommentar: ja. Aber morgen wird es bestimmt schlecht! Und viele Beispiele mehr. Damit möchte ich allen Lesern, ob direkt oder indirekt betroffen eigentlich nur mitteilen, dass es bestimmt eine grosse Hilfe sein kann und ist: POSITIV DENKEN HILFT! KÄMPFEN HILFT NOCH MEHR!!! Und all denen, die nicht wissen, wie sie kleinen Kindern vermitteln sollen, dass ein Angehöriger sterben wird: lasst es sein. Unsere Kinder (Opa's Enkel, 3 und 5 Jahre alt) haben zwar gewusst, dass er krank ist, aber wir haben erst jetzt nach dem Ende erklärt, dass der Opa nicht mehr auf dieser Erde ist. Keine Hoffnung, dass er wieder zurückkommt und schon hatte jedes Kind ein Bild vor Augen: unser Sohn Joshua behauptet, dass Opa mit dem Raumschiff im All unterwegs ist und unsere Tochter Jil meint, dass wäre Unsinn, denn Opa würde im Himmel mit dem Fahrrad fahren. Wir haben den Kindern das Grab gezeigt und ihnen erklärt, dass dies ein Ort des Gedenkens an ihren Opa ist. D.h., wenn sie dem Opa ein Bild malen wollen, dann können sie dies machen und wir legen es dann auf den Friedhof. Sie haben es akzeptiert und leben damit. An alle liebe Grüsse. Ich denke an Euch und bitte denkt daran: DIE HOFFNUNG AUFGEBEN IST DER ERSTE SCHRITT INS GRAB!!!!

Bee
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