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Alt 13.12.2013, 08:44
jensg jensg ist offline
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Standard AW: Zwei tage nach der diagnose

Hallo ihr Lieben,

Vielen Dank für euren Zuspruch, viele begleiten mich ja schon seit ich hier meine ersten Zeilen gepostet habe. Mir imponiert jeder, der in dieser Selbsthilfegruppe Rat holt oder Rat spendet, sei er/sie Betroffener oder Angehöriger. Es gibt auch viele verschiedene Ansätze, manche scheuen Detailinformationen, sie wollen lieber zwischen den Zeilen Hoffnung schöpfen und sich nicht unangenehmen Diagnosnen, Statistiken und abgeleiteten Prognosen stellen. Andere wollen lieber alles Wissen einsammeln und auch Drittquellen nutzen um sich selber ein Bild zu machen. Bewerten möchte ich weder die eine noch die andere Vorgehensweise.
Nur das medizinisch Notwendige sollte immer umgesetzt werden, in Absprache kann ich dann alternative unterstützende Therapien anwenden.

Vorgestern haben wir uns mit den Kindern hingesetzt. Ich habe mich in die Mitte zwischen sie gekuschelt und ihnen erklärt, dass wegen meiner Leberfunktionswerte eine weitere Chemotherapie nicht mehr in Frage kommt, und der Krebs weiter wachsen wird. Ich habe Ihnen auch erklärt, dass ich stärkere Schmerzmittel bekomme, die ggf. Langsam gesteigert werden, Morphium führt hochdosiert auch zu einer Eintrübung des Bewusstseins. Sie haben verstanden, dass ich so lange wie möglich zu Hause bleiben möchte. Wir haben alle zusammen eine Stunde geweint, danach ging es uns besser und ich war froh, dass wir mit den Kindern gesprochen haben. Ich kann mich nicht an ein ähnlich schweres Gespräch erinnern.

Das erste Morphiumpflaster wirkt gut, auch mit der Schlaftablette habe ich jetzt zweimal mehrere Stunden am Stück geschlafen.


Alles Liebe und nur das Beste
Jens

Geändert von jensg (13.12.2013 um 08:48 Uhr)