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Alt 04.01.2008, 15:29
karmina karmina ist offline
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Standard AW: Chorionkarzinom

Hallo allerseits,
ich bin neu hier und habe die gleiche Krankheit, wobei die Ärzte sich nicht genau entscheiden können, ob es sich dabei um Blasenmole oder Chorionkarzinom handelt.
Bei mir hat alles mit dem Kinderwunsch angefangen. Nach drei langen Jahren KiWu-Therapie wurde ich im August 2007 endlich schwanger mit Zwillingen. Bis zum 5 Monat war alles ok. Dann hieß es auf einmal, die Plazenta eines der Kinder ist verändert und es handelt sich dabei um eine Blasenmole. Den Kindern ging es aber weitgehend gut. Sie waren bisschen kleiner, als sie hätten für diese SSW sein sollen, aber nach der Fruchtwasseruntersuchung waren beide kern gesund. Leider war es so, dass man ihnen im fünften Monat nicht das Leben retten könnte, andererseits war die Schwangerschaft schon zu fortgeschritten, um alles leicht weg stecken zu können, oder an die eigene Gesundheit zu denken und die Schwangerschaft beenden zu lassen. Ich habe es so lange hingezogen, wie es nur mögich war, bis eines Abends mein Blutdruck auf 220/140 stieg, die Trombozyten vom 150.000 auf 40.000 sanken, die Leberwerte sich dramatisch verschlechterten und sonst weisst der Kuckkuck noch was, so dass die Ärzte mich gar nicht mehr gefragt haben und die Geburt eingeleitet haben. Akuter Lebensgefahr - hieß es... Na ja, für sie war es mein Leben zu retten, ich leide immer noch psychisch darunter.
Danach kam die Diagnose - partielle Blasenmole, die mit einer leichen Chemo gut wegzukriegen sei. Ich wurde zum CT geschickt, um Methastasen auszuschließen. In der Lunge waren aber Herde zu sehen. Dann hieß es, na ja, die zwei Diegnosen passen zwar nicht zueinander, aber wir müssen schon davon ausgehen, dass es Fernmethastasen sind und empfehlen die Emaco-Therapie. Dann haben sie aber wieder beschlossen, eine Lungenpunktion zu machen, um auszuschließen, dass diese Herden in der Lunge Ergebnis einer Entzündung sind. Na ja... wieder Mal kann man nicht sicher sagen, ob diese Lungenmethastasen sind oder entzündliche Herden, aber wir gehen mal vom ersten aus. Na, vielen Dank auch.
Dann das lange hin und her, ob die Therapie mit Methotrexat in Frage kommt oder nicht, wie ich meine Fruchtbarkeit behalten kann, ob wir jetzt noch vor der Therapie Eizellen zum Einfrieren gewinnen können (Kinderwunsch ist und bleibt im Vordergrund).
Und jetzt gerade komme ich vom Endgespräch. Schweren Herzens habe ich dem stärkeren Therapie zugestimmt, Eizellgewinnung kam nicht in Frage, da es mit den Eierstöcken nicht optimal aussieht, ausserdem würde das uns viel Zeit kosten, die wir nicht haben. Die Lösung hieß letztendlich die Wechseljahrespritze, die so zu sagen die Eierstöcke einschlafen lässt und sie dadurch schützt. Was mit der Gebärmutter wird, wissen wir nocht nicht. Ob ich es behalten kann, oder sie entfernt werden muss, wird man nach der Therapie entscheiden, wobei ich ausdrücklich gesagt habe, dass ich es nicht zulassen werde.

@Claudia
Mein Arzt meinte auch, wenn dann mindestens zwei Jahre nach der Therapie warten, wenn die Werte schön da bleiben, wo sie hingehören und die Eierstöcke aufwachen. Haben Dir Deine Ärzte dazu geraten, die Gebärmutter zu entfernen? Hast Du während der Therapie die Eierstöcke geschützt? Und wie sieht es mit der Regelblutung aus? Kriegst Du sie wieder? Fragen über Fragen. Über die Nebenwirkungen frage ich nicht, denn die werde ich bald genung selbst erleben.

LG karmina

PS: Übrigens, habe gerade meinen Arzt gefragt, welche Auswirkung eine spätere Schwangerschaft auf die Krankheit haben könnte, ob die Krebszellen dadurch wieder belebt werden können. Er meinte, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, da brauche ich keine Angst zu haben. Es sind zwar die gleichen Zellen, die das gleiche Hormon produzieren, aber die durch eine Schwangerschaft verursachte HCG erregt die Krankheit nicht wieder. Wir würden zwar zu einer Risikogruppe gehören, was das Wiederholungsrisiko angeht, aber dass es so etwas noch einmal passiert, ist eher unwahrscheinlich.

Geändert von karmina (04.01.2008 um 15:34 Uhr)