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Alt 13.05.2008, 20:32
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo ihr Lieben,

was mir persönlich überhaupt nichts nützt, ist Schönbeterei. Lungenkrebskranke sind demnach einfach nicht positiv genug, sonst würden sie ja nicht so schnell sterben. Nach wie vor gehört LK nun mal zu den Killerkrebsen oder glaubt ihr, dass all die negativen Statistiken gefälscht sind? Selbst schuld, wenn ihr schnell sterbt, seid gefälligst positiv. Warum, wenn das so ist, habe ich hier, in der kurzen Zeit, zwei sehr positive Menschen an die Schei...krankheit verloren? Niemand wird behaupten, dass Ulla keine positive Haltung hatte, niemand wird behaupten, dass Karin nicht positiv eingestellt war. Hinzukommt, dass Karin unbedingt leben wollte, ihrer 9 jährigen Tochter zu liebe.

Eine positive Einstellung macht es für alle einfacher, aber die Studien, die beweisen, dass sie den Heilungsverlauf beeinflussen, möchte ich bitte genannt haben. Denn ich kenne nur Studien, die sagen, dass auch Deprimierte die gleichen Chancen wie alle haben. Wäre sonst ja auch noch furchtbarer. Das hat jemand Angst, ist deprimiert und muss sich dann auch noch sagen und sagen lassen: Selbst schuld, wenn Du bald stirbst, Du bist einfach nicht positiv genug.

Was mich aufbaut, sind gute Beispiele. Wenn ich lese, dass Gitta es schon 3 Jahre geschafft hat, wenn Michaela auch bald ihren 3. Geburtstag hier feiern kann, wenn ich sehe, dass Ute wieder arbeiten kann, dann hilft mir das, die Monster zu bändigen.
Wobei ich meine, dass es kein richtig in der Bewältigung geben kann. Der Eine kommt so damit klar, der Andere anders.
Die Eine plant die Zukunft wie immer, die andere plant die Zukunft ohne sich selber einzubeziehen. Hier gibt es nun wirklich kein richtig oder falsch.

Herzliche Grüße

Christel
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