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Alt 04.04.2003, 13:29
C laudia
Gast
 
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Standard schlimme gedanken

Jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben, weil mich dieses Forum hier sehr beeindruckt hat!

Ich bin 23 Jahre alt und hatte Krebs. Derzeit gelte ich als geheilt, wenngleich ich noch eine Zyste am Eierstock untersuchen lassen muss. Ich habe fast drei Jahre gegen den Krebs gekämpft und durch dieses "dauernde darüber sprechen wollen", liebe Brigitte, habe ich viele Freunde verloren. Ich habe von ihnen einfach zu viel abverlangt, denke ich mir im Nachhinein, ich wollte immer Trost und Zuspruch, Hoffnung und Hilfe. Ohne zu berücksichtigen, dass diese Menschen auch noch Bedürfnisse haben und mit mir auch mal über etwas anderes sprechen wollen.

Einerseits tut es mir jetzt leid, dass ich mich so verhalten habe. Andererseits: ist das denn nicht irgendwo verständlich? ist das denn wirklich zuviel verlangt, von seinen Freunden in Zeiten der Not und der absoluten Hilflosigkeit ein offenes Ohr zu verlangen? Damals hat man mir nicht mal mehr ein halbes Jahr gegeben und jetzt - fast drei Jahre danach - bin ich gesund. Ist das denn in einer solch schwierigen Situation wirklich zuviel verlangt???

Die Freunde, von denen ich spreche, waren zu diesem Zeitpunkt nach meinem Verlobten die wichtigsten Personen in meinem Leben (für mich) und sie haben dem Druck nicht standgehalten und sind gegangen. Aber was soll ICH denn sagen? ICH war schließlich krank, nicht sie!!!

Ich bin wohl immer noch sehr traurig über diese Entwicklung, wenn gleich ich mir denke, sie waren es wohl nicht wert. Ich habe die Tage auch wieder versucht Kontakt aufzunehmen, aber sie wollen anscheinend nichts mehr mit mir zu tun haben. :-(

Liebe Grüße

von der Claudia
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