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Alt 21.05.2010, 07:55
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard AW: Schwiegermutter hat(?) EK - suchen Antworten

Guten Morgen Ulla,
herzlich willkommen hier.
Ich werde im folgenden versuchen deine Fragen zu beantworten, bitte dich aber zu bedenken, dass die Diagnose deiner Schwiegermutter z.Zt. noch nicht bestätigt ist, sondern lediglich eine Verdachtsdiagnose.



- Besteht bei den Angaben der Ärzte wirklich eine Chance, dass es sich um eine gutartige Geschwulst handelt?
Eigentlich ist die Chance eher gering. Allerdings kann man erst definitiv von einem bösartigen Tumor sprechen, wenn die Histologie die Malignität festgestellt hat.
- Was könnte bei einem bösartigen Tumor befallen sein?
Das Übliche, Eierstöcke, Blinddarm, großes Netz, Teile von Dick- und Dünndarm, Lymphsystem, Bauchfell und ggf. Fernmetastasen in der Regel Leber und Milz, Zwerchfell.
- Wie lange dauert eine solche OP? Mir ist schon klar, dass es da keine feste Dauer gibt, aber vielleicht könnt ihr mir einen ungefähren Wert geben.
Hängt davon ab, was alles entfernt werden muss, 8 - 10 h sind die Regel.
- Kann bei einer so späten Diagnose wirklich alles notwendige "herausgeschnitten" werden?
Das kommt darauf an, ob und wo Metastasen sind.
- Was kommt nach der OP auf Schwiegermutter zu?
I.d.R. Chemo, 6 Zyklen Carboplatin/Paclitaxel.
- Wie können wir ihr direkt nach der OP helfen? Wie können wir ihr im Falle eines Eierstockkrebses in der Folgezeit helfen?
Seid für sie da. Redet mit ihr, wenn sie will, über ihre Krankheit, wenn sie nicht will über das Wetter. Fangt sie auf und lasst sie nicht allein mit ihren Ängsten.

So, Ulla, ich habe jetzt nur einfach nüchtern deine Fragen beantwortet, weitere Infos findest du auf der Seite der AGO Ovar (Arbeitsgemeinschaft Onkologie).
Ich weiß, dass die Diagnose Krebs immer sehr erschütternd ist, aber die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der modernen Medizin sind heute wirklich so weit fortgeschritten, so dass diese Diagnose nicht immer das Ende bedeutet. Wenn du dich hier einliest, wirst du die Geschichten von Frauen lesen, die seit 10 und mehr Jahren mit dieser Erkrankung leben oder die nach ihrer primären Therapie nie wieder einen Rückfall hatten.

BTW ich finde die Entscheidung des Krankenhauses mit der OP so lange zu warten bis sie ein interdisziplinäres Team zusammengestellt haben, sehr verantwortungsvoll. Ich denke, sie wissen, was auf sie zukommt und sind für alle Fälle gerüstet.

Ich drücke euch die Daumen für eine erfolgreiche OP und eine komplikationslose Rekonvaleszens.
flipaldis
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