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Alt 26.05.2010, 15:16
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Gehirntumor NHL

Hallo Möwe,
meine Freundin ist damals gestorben, bevor es richtig losging. Sie war gewarnt worden, dass es eine sehr harte Chemo sein würde. Damals wurde bei einem cerebralen NHL noch eine Hochdosis gemacht, weil es als einzige Chance angesehen wurde. Bei ihr ist dann im Gehirn eine Ader geplatzt und dann noch eine und noch eine, bis dann nichts mehr zu retten war.
Gelitten hat sie praktisch überhaupt nicht. Am Tag bevor sie starb waren wir noch bei ihr und sie war lustig und guter Dinge und hat noch rumgealbert, weil sie ihre Perücke geliefert bekommen hatte und sich nicht wirklich damit anfreunden konnte .
Am nächsten Tag ging dann alles ganz schnell. Sie fiel um und war wenige Stunden später tot.

Dieses "Nicht planen können" fand ich am Anfang auch am Schrecklichsten. Ich bin ein Mensch, der immer voraus denkt und ich musste mich jetzt gewaltig umstellen. Aber so seltsam es klingt: Man lernt mit so einer Krankheit zu leben. Ich kann nicht sagen, dass meine Familie und ich im Moment unglücklich wären. Im Gegenteil, es geht uns gut und wir erfreuen uns am Leben. Vor gut einem Jahr hätte ich mir noch nicht vorstellen können. Da war die Krankheit einfach noch zu vorherrschend in meinem Denken und die Diagnose noch zu frisch. Aber wenn die Chemo bei Deinem Schwiegervater anschlägt, dann werdet ihr mit Sicherheit auch wieder so schöne Momente haben wie wir. Insofern versuche erst einmal alles auf euch zukommen zu lassen.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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